Hattingen. . WAZ-Leserin beschwert sich über abgemeldetes Auto. Wem das Grundstück in Blankenstein gehört, auf dem es steht, ist unklar. Stadt schleppt bei Gefahr ab.
Schon seit Monaten steht der silberfarbene BMW abgemeldet gegenüber der Klinik Blankenstein. „Der Innenraum ist voller Müll. Da stapeln sich Katzenfutterdosen, und das Auto rostet langsam vor sich hin“, ärgert sich WAZ-Leserin Angelika Gieselmann. Allein, es herrscht Verwirrung darüber, wer für eine Entsorgung in die Pflicht genommen werden kann.
In öffentlichen Bereichen ist die Stadt Ansprechpartnerin, wenn es um die Entsorgung dauerhaft unerlaubt abgestellter Fahrzeuge geht. Pro Jahr beschäftigen etwa zehn verwaiste Autos im Stadtgebiet das Ordnungsamt – zuletzt zum Beispiel gleich zwei abgemeldete Autos, die am Pottacker stehengelassen wurden. Das übliche Vorgehen in solchen Fällen erklärt Ulrich Jordan: „Wenn der Halter ermittelbar ist, wird er angeschrieben und aufgefordert, das Fahrzeug zu entfernen.“ Andernfalls wird ein Aufkleber auf dem Auto angebracht. Eine Woche hat der Halter dann Zeit, es wegzuschaffen. Geschieht das nicht, wird „nach einer gewissen Zeit“ abgeschleppt.
Der Zeitrahmen aber ist nicht genau bestimmt. „Solange keine Gefahr von dem Fahrzeug ausgeht, durch auslaufende Flüssigkeiten oder eingeschlagene Scheiben oder ähnliches, bleibt es erst einmal stehen“, erklärt der Mitarbeiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt. Neben der möglichen Gefährdung ist übrigens auch Parkplatzmangel ein Grund, ein Schrottauto zügig abschleppen zu lassen.
Die Parkplätze dürften vor der Klinik Blankenstein wohl eher nicht knapp werden. Dennoch ärgert sich Angelika Gieselmann, dass dort mit dem abgemeldeten BMW, dessen Umweltplakette ihn noch als Auto aus Warendorf ausweist, nichts passiert. „Wahrscheinlich sind die Abschleppkosten ein Grund“, mutmaßt sie. Und liegt damit zum Teil richtig. Die Stadt kostet die Beseitigung eines Autos zwischen 150 und 250 Euro.
In Blankenstein kommt dazu, dass sich für den Hinweis der Anwohnerin niemand zuständig fühlte. „Ein Anruf beim Ordnungsamt hat ergeben, dass dieses Grundstück der katholischen Kirche gehört“, sagt sie. Die aber weiß von nichts. „Nein, dort haben wir kein Grundstück“, wundert sich Pfarrer Langendonk. Auch der Klinik Blankenstein gehört das Gelände nicht. Sie verweist zurück an die Stadt. Und die prüft nun. Scheint also, als stünde der Wagen noch länger in Blankenstein.
Am Pottacker übrigens steht inzwischen nur noch ein Schrottauto. Denn dort liegt der Fall anders: Der Halter ist verstorben. Normalerweise sind dann die Erben verpflichtet, das Fahrzeug zu entfernen. Sobald das Gericht nun bestätigt, dass es keine Erben gibt, kann das Fahrzeug als Fundsache versteigert werden.