Zum ersten Mal ging es zur digitalen Schnitzeljagd mit Frühjahrsputz ins Industriegebiet an der Henrichshütte. Trotz des Regens kamen 130 Suchende

Die Sonne bricht durch die Wolkendecke und lässt ihre Strahlen auf den Parkplatz am Industriemuseum scheinen, auf dem Fahrzeuge mit Kennzeichen aus ganz Nordrhein-Westfalen stehen. So kamen am Samstag Familien, Jugendliche und auch Rentner zusammen, um nach Schätzen zu suchen und dabei auch Müll zu sammeln.

„Cache In Trash Out“ – Cache rein, Müll raus – unter diesem Motto suchten die Geocacher im Industriegebiet nach so genannten „Geocaches“ oder auch Verstecken, deren Auffinden das Ziel dieser besonderen Schatzsuche ist. Dabei wurde fast nebenbei das Industriegebiet vom Unrat befreit.

„Trotz des Regens sind heute von den 160 angemeldeten Cachern etwa 130 gekommen,“ erzählt Mitorganisatorin Melanie Flohren. Seit drei Jahren veranstaltet ein privater Organisationstrupp von Geocachern, deren Mitglied sie ist, ein ähnliches Event an der Kemnade. In diesem Jahr fand das Müllsammeln und Schätzefinden zum ersten Mal an der Henrichshütte statt.

Dazu wurden insgesamt vier neue Caches von den Veranstaltern auf dem Gelände versteckt.

„Wir haben alle Caches gefunden.“ Der achtjährige Tom ist mit seiner Familie aus Dortmund angereist. Geocachen gehen sie immer gemeinsam. „Regelmäßig am Wochenende begeben wir uns mit den Kindern auf Schatzsuche“, so Vater Dirk. Seine Söhne Simon und Tom wären immer mit viel Eifer dabei. „Geocaching ist ein tolles Hobby für die ganze Familie, man kommt raus an die frische Luft, ist viel in Wäldern unterwegs, in der Natur.“

Zwei Müllsäcke haben Tom und seine Familie heute mit Müll gefüllt und an einem der insgesamt sechs Sammelstellen platziert, wo sie auf ihre Abholung durch die Stadt warten. Cacher Timo, Nicky und Sabine stellen ihren blauen Sack gerade zu einem Haufen anderer Müllbeutel, an dem auch ein Waschbecken, Reifen und ein Teppich lehnen.

„Es ist schon verrückt, was die Leute so wegschmeißen, wir haben zum Beispiel einen Sack mit neuwertigem Spielzeug gefunden“, verrät Timo. Die drei Cacher kommen alle aus verschiedenen Städten rund um Hattingen. Aber man kennt sich untereinander. „Wir Geocacher sind eine große Gemeinschaft.“

Zwischendurch hatten die Cacher immer die Möglichkeit sich an verschiedenen Ständen auf dem Museumsgelände mit Essen zu stärken, ihre Geocacher-Ausrüstung um ein paar Gegenstände zu erweitern und bei der Tombola mitzumachen. Letztere brachte über 400 Euro ein, die der Lebenshilfe Hattingen gespendet werden.