Hattingen. Sechs Veranstalter treten zur Premiere ein pralles Programm los. Vom 29. April bis zum 10. Mai gibt es Filme und Fahrten, Flohmärkte und Feierabendtouren für Radler aller Altersklassen.
Am Anfang war Margret Melsa. Im Juli 2014 stellte die WAZ-Redaktion die Stellvertretende Bürgermeisterin als begeisterte Hobby-Radlerin vor, die mit ihren 72 Jahren stets alles auf zwei Rädern erledigt. 3000 Kilometer hat sie in fünf Jahren unter die Reifen genommen. Der Zeitungsbericht war Grund genug für Robert Dedden vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club und Bernd Baumhold von der VHS, Pläne für eine Premiere zu schmieden – den ersten Hattinger Fahrradfrühling. Die beiden holten noch Peter Dresia vom Café Sprungbrett, Olaf Jacksteit vom Fachbereich Jugend der Stadt Hattingen, Astrid Hardtke vom Netzwerk „Med in Hattingen“ und den Fahrradhändler Andreas Hecken mit in den Sattel – und präsentierten jetzt das überaus pralle Programm.
Los geht es am Mittwoch, 29. April, um 18 Uhr ganz medizinisch. „Fahrrad und Gesundheit“ lautet das Thema beim Altstadtgespräch im Alten Rathaus. Im Anschluss sind am selben Ort Kurzfilme zum Thema Fahrrad zu sehen. Ebenfalls im Alten Rathaus erwartet Besucher am Donnerstag, 30. April, um 19 Uhr der Bildervortrag über eine Fahrradreise vom Balkan in die Türkei. Am Freitag, 1. Mai, wird gefeiert: beim Fahrrad-Flohmarkt am Steinhagen, der um 12 Uhr beginnt und von Live-Musik begleitet wird.
Ein Elektrorad-Erlebnistag steigt am Samstag, 2. Mai, ab 10 Uhr am Steinhagen. Um 12 Uhr beginnt vor dem Reschop Carré eine Show mit BMX-Stunts. Zwei VHS-Kurse werden angeboten: „Die kleine Fahrradwerkstatt“ am Mittwoch, 6. Mai, 18 Uhr, und „Fahrrad für die ganze Familie“ am Samstag, 9. Mai, 14 Uhr, jeweils am Steinhagen. Und auch politisch wird es: Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Radfahren in Hattingen“ am Dienstag, 5. Mai, ab 17 Uhr im Seniorentreff Kick an der Augustastraße geht es um die Frage, was die Stadt für Radler tut.
„Zu wenig“, sagt Robert Dedden. Und will den ADFC in dieser Runde als kritisches Sprachrohr positionieren. Auch die Stadt müsse ihren Beitrag für eine gutes Fahrradklima schaffen und mehr Geld investieren. Die Eltern- und Familienbildung ist für Bernd Baumhold der Grund für eine VHS-Beteiligung an der Aktion. Olaf Jacksteit geht es um sinnvolle Freizeitgestaltung. Mit der BMX-Show könne man Kinder für Bewegung begeistern.
Auch das Café Sprungbrett hat gute Gründe fürs Mitmachen: Peter Dresia: „Beim Suchtentzug, etwa für Raucher, ist Sport ganz wichtig.“ Andreas Hecken fährt mit Rädern gut. Und ist jeden Tag traurig, wenn er vom Wohnort Sprockhövel nach Hattingen und zurück radelt – als einziger Radfahrer neben dem Auto-Stau.