Hattingen. Das Geschäft in den Bäckereien geht zurück, weil immer mehr Menschen verreisen.

Die Ostereiersuche am Sonntag ist eine Gelegenheit, sich mit bunt gefärbten Hühner- oder Schokoladenprodukten einzudecken. Beim Frühstück oder nachmittags zum Kaffee locken gebackene Hasen oder andere Teilchen aus Bäckereien. Vergleichbar mit dem Weihnachtszauber ist das Ostergeschäft nicht. Und nach Auskunft heimischer Bäcker geht es zurück, weil viele Menschen Ostern nicht mehr zu Hause verbringen, sondern wegfahren.

„Bei uns gibt es Osterlämmchen und Hefekränze“, sagt Ingrid Thiele aus Winz-Baak. Sei der heutige Samstag gelaufen, „ist alles vorbei“ – nach insgesamt ein bis zwei Wochen mit österlichem Gebäck. Die besonderen Angebote, die bereits ihr Schwiegervater gebacken hat, werden auch heutzutage nachgefragt, bestätigt Ingrid Thiele. „Aber es ist kein Vergleich zu früher. Da war Ostern noch ein richtiges Familienfest. Heute fahren viele weg.“

Diese Erfahrung hat auch Dieter Terwey in Bredenscheid gemacht. Vor allem tortenmäßig „läuft nichts mehr“. Früher haben Kunden Käsesahne oder Schwarzwälder Kirsch mit nach Hause genommen. Heute holen sie sich für Ostern oder die Tage davor kleine Hefeteighasen und ausgestochene Hoppelmänner aus Mürbeteig. Mit dem Weihnachtsgeschäft sei Ostern nicht zu vergleichen.

Bei Nieland gibt es Osterkränze und Muffins, verziert mit einem nicht essbaren Hasen. „Mit dem spielen dann die Kinder“, sagt Frank Nieland lachend. Seine Kränze entstehen „nach einem Rezept von meinem Opa“. Seit zwei Wochen backt er sie. Gefüllt werden sie mit grünem Gras und Ostereiern. Ein Nest zum Aufessen also, „nur das Gras muss man herausnehmen“, so Nieland.

Bei Backbord stehen Langohrhasen mit Rosinenaugen stramm. In der Bio-Bäckerei gibt es sie aus hellem Teig oder dunklere Exemplare aus Vollkorn. Sabine Steinbach packt auch Hasen in die Tüte, deren Füße in Schokolade getaucht sind. Martina Söntgerath empfiehlt gebackene Knoten mit Nüssen.