Hattingen. . Andere Regelungen und deutlich weniger Feuer in Nachbarstädten. Brandschützer nehmen jede Meldung ernst.
Dicke Rauchwolken werden am kommenden Osterwochenende wieder über Hattingen ziehen. Denn an 238 Stellen wollen Bürger in diesem Jahr ein Osterfeuer entzünden. Damit gab es immerhin gut 200 Anmeldungen weniger als noch im Vorjahr. Geschuldet ist das auch den neuen Regeln, die die Politik Ende 2014 beschlossen hat. Dennoch bleibt die Zahl der angemeldeten Feuer gewaltig – vor allem im Vergleich zu den Nachbarstädten.
So wurden in Witten nur 14 Osterfeuer genehmigt. Ebenso viele sind es in Velbert. Auch in Ennepetal hat die Stadt mit einem grundsätzlichen Verbot privater Feuer seit dem vergangenen Jahr eine Reduzierung auf zwölf Veranstaltungen erreicht. 2011 hatte man dort Überschreitungen der Feinstaubgrenzwerte aufgrund von Osterfeuern gemessen.
In Hattingen gibt es kein generelles Verbot privater Feuer – auch nach der Änderung der Vorschriften. Ausdrücklich erlaubt hat die Politik in ihrem Beschluss, dass zum Beispiel auch Nachbarschaftsgemeinschaften Osterfeuer entzünden dürfen. Verlangt wird lediglich, dass mindestens 20 Teilnehmer erwartet werden und die Veranstaltung öffentlich zugänglich ist, jeder teilnehmen kann.
Spitzenreiter im Kreis ist Hattingen übrigens nicht mehr. Sprockhövel meldet mehr als 300 Osterfeuer. Hattingen hatte einen der Höchststände im Jahr 2007 mit 553 Osterfeuern erreicht. Damals hatten sich Bürger zum Teil über die Rauchwolken beschwert. Doch die Meinungen sind gespalten. Während auf der einen Seite das Brauchtum auch im kleineren Kreis erhalten werden soll, fühlen sich andere gestört. Ein Kompromiss war deshalb der Beschluss, die Anmeldung mehr zu reglementieren. Mit großer Mehrheit abgelehnt worden war dagegen der Vorschlag der Linken, alle Osterfeuer im Internet zu veröffentlichen.
Kontrollierbar ist die große Menge an Osterfeuern für das Ordnungsamt auch in diesem Jahr kaum. Stichprobenartig werden die Stadtbediensteten aber überprüfen, ob Feuer angemeldet wurden und Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden.
Die Feuerwehr betont übrigens, dass natürlich auch an Ostern jede Meldung einer Rauchentwicklung mit unbekannter Ursache ernst genommen werde. Erfahrungsgemäß handle es sich in 99,9 Prozent der Fälle um Osterfeuer, die Retter werden aber jede Meldung überprüfen. Bürger sollten zudem keine Hemmungen haben, eine Rauchentwicklung zu melden, deren Ursache nicht sofort eindeutig als Osterfeuer ersichtlich ist.
Die zehn größten Osterfeuer der Stadt
Zahlreiche Osterfeuer werden auch in diesem Jahr im Hattinger Stadtgebiet brennen – die meisten am Samstag. Die Ausnahme ist Niederwenigern am Sonntag. Die zehn größten für die mit jeweils zwischen 100 und 500 Besuchern gerechnet wird, sind quer über das Stadtgebiet verstreut. Unsere Grafik gibt einen Überblick – hier die Details:
– Kirchengemeinde St. Peter und Paul, Bahnhofstraße 13, am Samstag, 4. April, ab 18 Uhr
– Löschzug Welper, Grundschule Erik-Nölting, Richard-Dehmel-Straße 10, am Samstag, 4. April, ab 18.30/19 Uhr
– evangelische Kirchengemeinde Winz-Baak, Schützstraße 2a, am Samstag, 4. April, 18.30 – 21 Uhr
– SC Oberstüter, Sportplatz Stöckerstraße 8, am Samstag, 4. April, ab 19.30 Uhr
– Gemeindezentrum Holthausen, Dorfstraße 9, am Samstag, 4. April, 18 – 21 Uhr
— DLRG Hattingen-Süd, Isenbergstraße 48, am Samstag, 4. April, 19 – 24 Uhr
– evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid, Johannessegener Straße 35, am Samstag, 4. April, ab 18 Uhr
– DLRG Blankenstein, Ruhrdeich 16, am Samstag, 4. April, 18 – 24 Uhr
– Landhaus Grum, Ruhrdeich 6-8, am Samstag, 4. April, ab 18 Uhr
– Löschzug Niederwenigern, Turmstraße, am Sonntag, 5. April, ca. 19 – 22 Uhr.