Hattingen. . Die Ruhrtalbahn wird zehn Jahre alt. Fahrten mit den historischen Wagen locken viele Touristen an die Ruhr.

Es ruckelt kräftig, die Sitze sind nicht gerade weich gepolstert. Eine Fahrt mit dem Schienenbus der Ruhrtalbahn bietet kein Sitzvergnügen. Die Wagen haben allerdings auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel – mehr als 50 sind es. Und sie wurden seiner auch nur für einen 15-jährigen Betrieb gebaut. Jetzt sind sie auf der Strecke der Ruhrtalbahn im Einsatz: Der Triebwagen des Typs VT98 wurde 1961 von der Deutschen Bahn in Betrieb genommen. Der Steuerwagen ist Baujahr 1960 und der Sitzwagen stammt aus dem Jahr 1956. Zusammen bieten die drei Wagen Platz für 140 Fahrgäste.

Am Samstag, 28. März, feiert die Ruhrtalbahn ihr zehnjähriges Bestehen. Die Premierenfahrt im Jahr 2005 fand an einem Montag statt: Einmal mit dem Museumszug von Bochum-Dahlhausen zum Hagener Hauptbahnhof und zurück zum Eisenbahnmuseum nach Dahlhausen. In den Folgenjahren wurden die Schienenbusse und die Dampf-Lokomotive aus dem Jahr 1918 angeschafft und auf Vordermann gebracht. Zwischen 2008 und 2010 kamen die Haltepunkte Henrichshütte, Burg Blankenstein und Haus Kemnade hinzu. Die Bahn erschließt viele Sehenswürdigkeiten über die Schiene.

Am vergangenen Freitag gab es bereits eine feierliche Fahrt mit Gästen aus der Politik, Wegbegleitern der ersten Fahrt und aktuellen Ehrenamtlern der Ruhrtalbahn. Vom Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen ging es über die Stationen in Hattingen bis zum Hagener Hauptbahnhof. Eine Woche vor dem Geburtstag gab es Festreden, Glückwünsche und Sekt – direkt am Bahnsteig, gleich neben dem wartenden Schienenbus, der auf Gleis 14 stand. Eine Vermarktungslokomotive für die touristischen Aktivitäten in der Region sei dir Ruhrtalbahn, so Arnim Brux, Landrat des Ennepe-Ruhr Kreises. Im Jahr 2003 habe der Kreistag mit seiner Entscheidung, das Projekt Eisenbahn-Tourismus entlang der Ruhr zu unterstützen, „eine richtige, gute und folgenschwere Entscheidung getroffen“, so Brux. Ein Kleinod für die Region sei die Bahn. Zu den Festrednern zählten auch Bochums Bürgermeisterin Erika Stahl und der Erste Bürgermeister der Stadt Hagen, Hans-Dieter Fischer. „Mehr als eine historische Eisenbahnstrecke“, sei die Ruhrtalbahn, so Fischer. Das Fahrvergnügen genoss Bochums Bürgermeisterin Stahl auch schon mal als Privatperson.

Am morgigen Samstag, auf den Tag genau zehn Jahre nach der ersten Fahrt, gibt es die Geburtstagsfahrt der Ruhrtalbahn.