Hattingen. . Trio soll Freiwilligen-Aktivitäten in der Stadtpfarrei St. Peter und Paul künftig unterstützen und anschieben. Teil des neuen Ehrenamtskonzepts im Ruhrbistum.
Udo Kriwett (56), Pastoralreferent der Katholischen Großpfarrei St. Peter und Paul, Elena Giannis (22) und Charlotte Döppers (33) sind: Pioniere. Als solche jedenfalls hat die drei Hattinger jetzt der Essener Domkapitular Michael Dörnemann bezeichnet, als er ihnen ihre Zertifikate als Ehrenamts-Koordinatoren überreichte. Durch sie – und 15 weitere Mitarbeiter in anderen Kirchengemeinden, die sich an diesem Pilot-Projekt beteiligen – will das Ruhrbistum Essen das Ehrenamt stärken. „Entdecken, Entfalten, Ermöglichen“ lautet das Motto.
In der Kirche habe es „schon immer“ ehrenamtlich tätige Menschen gegeben, betont Udo Kriwett. Mit dem neuen Ehrenamts-Konzept im Ruhrbistum allerdings erfolge „ein Perspektivwechsel“. Nicht Lückenbüßer sollen Freiwillige in den katholischen Gemeinden sein – auch nicht in Zeiten vielerorts wegbrechender hauptamtlicher Strukturen. Vielmehr soll die Übernahme eines Ehrenamtes es dem Betreffenden ermöglichen, in seiner Gemeinde eben die Talente und Fähigkeiten zu verwirklichen, die in anderen Lebensbereichen vielleicht zu kurz kommen.
Seine Talente verwirklichen
Dabei, betont Kriwett, müsse niemand eine Aufgabe „für immer“ annehmen. „Zur Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit gehört es nämlich auch, dass jemand sein Engagement ohne Reue beenden darf, wenn dieses doch nicht das Richtige für ihn ist. Und dass man als Ehrenamtler auch aufhören darf, wenn eine Aufgabe nicht mehr zur eigenen Lebenssituation passt.“
In St. Peter und Paul will der Pastoralreferent zusammen mit den beiden Ehrenamtlichen Elena Giannis und Charlotte Döppers genau diesen Perspektivwechsel auf die Freiwilligenarbeit in seiner Gemeinde anstoßen. An mehreren Schulungswochenenden wurden die drei Ehrenamts-Koordinatoren unter Anleitung von Experten der Berliner „Beratergruppe Ehrenamt“ dabei auf ihre Aufgaben vorbereitet: die Gewinnung, Anleitung, Begleitung und Anerkennung Ehrenamtlicher, die Kooperation zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen.
Erste Ideen, so Kriwett, haben er und seine Kolleginnen zum Projektstart bereits entwickelt. So sind alle Hattinger Neubürger am 18. April zu einem „Kennlern-Treffen“ in St. Peter und Paul eingeladen. Und bei verschiedenen Veranstaltungen sollen so genannte „Talent-Fragebögen“ ausliegen. „Jeder Mensch hat Fähigkeiten“, betont Udo Kriwett. „Und jeder darf und kann sich bei uns einbringen. Nur so entsteht in unserem Gemeindeleben eine bunte Vielfalt.“