Hattingen. . Verein und Privatleute kümmern sich um die Population am ehemaligen Steinbruch an der Elfringhauser Straße, der eine wechselhafte Geschichte hat

Es gibt ein neues Zauneidechsen-Biotop. Zu verdanken ist das Martin Maschka vom Verein Artenschutz Ruhrgebiet – sowie Ursula und Stefan Erbeck. Das Paar engagiert sich dafür auf eigenem Grund.

Zu dem zählt der Steinbruch an der Elfringhauser Straße 14. Er ist ein Naturdenkmal, „machte nach dem Krieg dicht“, so Erbeck (53). Gelehrte, erzählt er, untersuchen hier häufiger das Gestein. Maschka lernte er über seinen Betrieb A.S. Gartentechnik kennen. Maschka: „Ich wollte damals Sägen leihen. Ich berichtete von der Arbeit des Vereins.“ Und Erbeck berichtete seinerseits, dass an den Steinen Eidechsen leben. „Wir wussten nicht, dass es hier noch welche gibt“, sagt Maschka, der für Schutzprojekte von Henkel 8000 Euro – u.a. für die Zucht – erhält.

Damit die Reptilien sich bei ihm wohl fühlen, hat Erbeck damit begonnen, den zugewachsenen Steinbruch vom Grün zu befreien. Denn die Tiere brauchen die wärmende Sonne. „Außerdem schaffen wir noch eine Ecke mit grabbarem Boden, damit die Reptilien ihre Eier hier ablegen können.“

Die Eidechsen sind nicht die einzigen, die auf dem 12 000 Quadratmeter-Gelände leben. Zwei Hunde halten Erbecks, drei Gänse, drei Enten, Hühner. Wohnwagen stehen hier, dazu vermietete Garagen. Erbeck kennt die Ecke an der Elfringhauser Straße wie seine Westentasche. Hier ist er groß geworden, „das war wildestes Gebiet“, hier hat er Firmen kommen und gehen sehen. Über sein Zuhause hat er Geschichten von Älteren gehört, die nur so aus ihm heraussprudeln: über den Ex-Steinbruch, das Ex-Kohle-Abbau-Areal. Ein Teich soll mal irgendwo gewesen sein.

Wechselhafte Geschichte

Erst jedenfalls war es nur Arbeit, die er an dem Ort mit seiner Frau verrichtete. Doch dann baute das Paar die Waggonwaage „von 1952“ um und aus. Jetzt leben und arbeiten sie, wo, erinnert er sich, auch Treckerversuche gemacht wurden. Wo Schienen verliefen, gackern jetzt Hühner. Fotos hat Erbach aus der Zeit, als auf dem Gelände „richtig malocht“ wurde. Einige zeigen die Drehscheibe vom Steinbruch, „später kam eine größere, als Kohle verladen wurde“. Nach dem zweiten Weltkrieg war der Bergbau in Bredenscheid erneut aufgeblüht. An der Elfringhauser Straße gab es da die Kohlenwäsche und Verladung von Wilhelm Ascherfeld, später kamen der Schrottgroßhandels- und Entsorgungsfachbetrieb Wilhelm Bötzel, so Erbeck, außerdem ein Kunstschmied. Auch wilde Schrottabladung habe es teils gegeben. Alles Vergangenheit.

Für Mai ist eine Zählung der Zauneidechsen geplant. „Das ist die beste Zeit, dann suchen sich die Pärchen“, verrät Maschka.