Natürlich hat Dirk Glaser seine Bürgermeister-Kandidatur Mitte Februar nicht ohne die Zusicherung politischer Unterstützung angekündigt. Und natürlich markiert diese Unterstützung auch eine personalpolitische Koalition. Eine mit Tradition: Seit 2010 haben CDU, Grüne und FDP mehreren Dezernentenwahlen den Jamaika-Stempel aufgedrückt, SPD-Kandidaten verhindert und parteilosen Bewerbern ins Amt verholfen.

Jetzt geht das Bündnis aufs Ganze. Frischen Wind ins Rathaus bringen zu wollen, darf man CDU, Grünen und FDP dabei getrost abnehmen. Mehr Fördertöpfe, mehr interkommunale Zusammenarbeit sind Themen, aber auch die „Optimierung und Professionalisierung der ,Arbeitgeber-Qualitäten’ der Stadtverwaltung“.

Die Chancen auf einen Wechsel stehen nicht schlecht. Nicht nur, weil es Ulli Winkelmann in Sprockhövel gerade geschafft hat. Sondern vor allem, weil die Konstellation für die SPD brandgefährlich ist. Weil nur Bürgermeister und Landrat gewählt werden, dürfte die Wahlbeteiligung am 13. September gering sein. Das hilft Dirk Glaser. Dazu kommt: Kann die SPD den Riss in der Partei nach dem spaltenden Kandidaten-Duell nicht kitten, wird Glaser aus dem Gegenlager Trotz-Stimmen abschöpfen.