Hattingen. . Damit findet der parteilose Bürgermeisterkandidat für Hattingen in der Parteienlandschaft breite Unterstützung beim Duell mit Manfred Lehmann von der SPD.

Im „Speisezimmer“ war der politische Paukenschlag angerichtet. Im Lokal an der Johannisstraße fand am Mittwochmittag jene Pressekonferenz statt, die ein Höchstmaß an Spannung in die Wahl des nächsten Hattinger Bürgermeisters am 13. September treibt. Dirk Glaser, der bei der Nominierung des SPD-Wettbewerbers im Dezember 2014 Manfred Lehmann den Vortritt lassen musste, stellte die Unterstützer für seine Kandidatur als Parteiloser vor. Dies sind mit der CDU, den Grünen und der FDP gleich drei der sechs im Hattinger Rat vertretenen Parteien.

„Wir haben seit Ende Dezember über unsere Antwort auf den Kandidaten der SPD beraten und festgestellt, dass die Vorstellungen von CDU und Dirk Glaser in weiten Teilen kompatibel sind“, erklärte für die Christdemokraten Partei- und Fraktionschef Gerhard Nörenberg. Die Entscheidung sei am Dienstagabend bei einem Stadtverbandsparteitag gefallen.

Die Grünen haben es sich nach eigenen Angaben nicht leicht gemacht und auch mit Manfred Lehmann über eine Unterstützung gesprochen. „Am Ende fiel unsere Wahl aber mit großer Mehrheit auf Dirk Glaser, weil er bewiesen hat, dass er Menschen, Städte und Kreise zusammenführen kann“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Brigitte Serrano.

Die FDP hatte sich bereits bei einem Parteitag Anfang März für die Unterstützung von Dirk Glaser entschieden. „Einstimmig“, wie Parteichef Robin Thiele gestern hervorhob. „Wir stimmen in vielen Punkte mit Dirk Glaser überein. Seine Kandidatur ist eine Chance für unsere Stadt.“

Alle Parteien betonten, dass es sich bei ihrem Zusammenschluss nicht um eine Koalition handele, sondern um die gemeinsame Unterstützung eines parteilosen Bürgermeisterkandidaten. Glaser selbst band die politische Rückendeckung in eine große Zahl von ermunternden Gesprächen ein, die er seit Dezember mit vielen Hattingern geführt habe. „Für mich ist der Bürgermeister ein Scharnier zwischen Bürgerschaft, Politik und Verwaltung. Dass ich aus der Bürgerschaft komme, ist für mich bei meiner Kandidatur ebenso wichtig wie die Tatsache, dass ich moderieren und gestalten kann. Ganz sicher ist: Ich möchte einen neuen Geist des Gesprächs in Hattingen einführen.“

Was die von CDU, Grünen und FDP jetzt beschlossene Unterstützung Dirk Glasers für dessen Wahlkampf konkret bedeutet, soll in den nächsten Wochen besprochen werden. Das Plakatekleben dürfte auf jeden Fall dazugehören.