Hattingen. Michael Görler stellt mit 20 Helfern an der Felderbachstraße einen Krötenfangzaun auf.
Mehr als 30 Meter erstreckt er sich, der neu aufgestellte Fangzaun an der Felderbachstraße. Er soll möglichst viele Amphibien während ihrer Wanderungszeit vor dem Tod auf der Straße bewahren. BUND und 20 Helfer errichteten ihn am Samstag.
Durch die jährlichen Schutzmaßnahmen hat sich im Hattinger Süden eine Amphibienpopulation von überregionaler Bedeutung herausgebildet. Sie zeugt davon, wie ökologisch wertvoll die Natur in der Elfringhauser Schweiz für die Tiere ist. „Wir haben in den vergangenen 30 Jahren einiges für den Artenschutz getan“, freut sich Michael Görler, von dem die Initiative ausgeht. Zum 31. Mal wurde der Zaun aufgestellt, der auch schon im Jahr 1985 oberhalb der Felderbachstraße durch ein kleines Waldstück, eine Wiese und einen Steinbruch verlief. „Er besteht aus einem Kunststoffnetz und ist unverrottbar“, erklärt Görler, der vom Ökologen Thomas Kordges fachliche Unterstützung bekommt. 40 Zentimeter ist der Zaun hoch und ein Stück unter der Erdoberfläche angebracht. „Kröten können auch buddeln und sollen nicht drunter her kommen“, so Görler.
Er wird in den nächsten Wochen, sobald die Wanderung einsetzt, jeden Morgen Amphibien aus den 25 Falleimern holen und sie zum Laichgebiet ans Gewässer auf die andere Straßenseite bringen. Seit zehn Jahren hilft ihm dabei Anke Völzke. „Das ist eine Erleichterung“, sagt Görler. Im Schnitt bringt er pro Tag 100 Tiere über die Straße. Alleine würden sie fünf bis zehn Minuten brauchen und wären gefährdet durch vorbeifahrende Fahrzeugen.
Durch den Krötenzaun hat sich die Amphibien-Population rund um den Felderbach auf knapp 100 000 summiert. Das kurbelt den ökologischen Kreislauf an, wovon auch der Mensch im Sommer profitiert. „Frösche fangen Mücken und fressen sie“, erzählt Görler. Die Amphibien dienen anderen Tieren als Nahrung. Die Tiere wandern zwischen 21 und 2 Uhr, wenn es nachts zehn Grad wird und regnet. Rekordzahl an einem Morgen waren 960 Tiere.