Hattingen. Der Stadtentwicklungsausschuss billigt mit großer Mehrheit das Städtebauliche Entwicklungskonzept Holthausen West.

Gedacht ist das Ganze für die Planungsschublade mit der Aufschrift „Mittel- bis langfristig“. Entscheiden aber will man eben jetzt, wie der Stadtteil in 20 oder 30 Jahren aussehen könnte. Das ist der Hintergrund, vor dem die Politik gerade das Städtebauliche Entwicklungskonzept Holthausen West“ diskutiert. Der Stadtentwicklungsausschuss stellte in dieser Woche die Signale auf Grün. Zehn Ja-Stimmen gab für die Pläne von SPD, Grünen, Linksfraktion und FDP, die fünf Stadtverordneten der CDU enthielten sich.

Das Konzept, das die HWG als Besitzerin der meisten betroffenen Flächen in enger Abstimmung mit der städtischen Bauverwaltung vorgelegt hat, kommt als Anpassung von zum Teil 30 Jahre alten Planungen daher und sei zeitgemäß, finden Wohnungsgenossenschaft und Stadt. An mehreren Stelen soll die vorhandene Bebauung verdichtet werden, und das in zurückgenommenen Größenverhältnissen. Andererseits: In der Summe ist aktuell von 193 zusätzlichen Wohneinheiten die Rede.

Die Pläne im Detail: Entlang der Straße Hölter Busch sieht die Planung eine straßenbegleitende Bebauung vor. Dreigeschossige Mehrfamilienhäuser werden von Norden über den Heckenweg erschlossen. Nördlich des Heckenwegs schließen sich Ein- und Zweifamilienhäuser an. Über eine bogenförmige Erschließung mit Einfamilienhäusern wird die neue Siedlung an den Hölter Busch angebunden. Möglich sind auf diese Weise 72 neue Wohnungen. Dreigeschossige Mehrfamilienhäuser sind an der Lindstockstraße geplant, weitere Einfamilienhäuser im unbebauten Einmündungsbereich zum Halweg. Anzahl der neuen Wohneinheiten: 65. Auf der Fläche an der Lindstockstraße direkt gegenüber dem Schulzentrum sind acht Stadtvillen vorgesehen. Dort könnten 56 Wohneinheiten entstehen.

Genau dieser Punkt ist politisch umstritten und führte am Ende zur Enthaltung der CDU-Fraktion. Während die Christdemokraten an den Stadtvillen-Plänen der HWG festhalten möchten, setzte eine Mehrheit aus SPD, FDP und Linksfraktion durch, das der Bereich zunächst einmal als Grünfläche erhalten bleibt. Es ist das Areal, das als Kleingarten-Ersatzfläche für den Pottacker im Gespräch war. Nur: Genügend interessierte Kleingärtner fanden sich nicht.

Bestandteil der HWG-Pläne ist auch eine mögliche Erweiterung des Gewerbegebietes entlang Zum Ludwigstal in Richtung Holthauser Straße. Dort können sich die Planer Gewerbehöfe vorstellen, jeweils 50 Meter breit und 100 bis 120 Meter tief. Dafür sind ursprünglich vorgesehene 47 weitere Wohnungen gestrichen worden.