Hattingen. Bürgermeisterwahl: Nach der Niederlage gegen Manfred Lehmann bei der Wahl des SPD-Bewerbers versucht es der Journalist nun ohne Partei-Ticket.
Vor zwei Monaten hat sich der SPD-Stadtverband bei der Nominierung eines Kandidaten zur Bürgermeisterwahl für Manfred Lehmann und gegen Dirk Glaser entschieden. Jetzt steht fest: Die beiden Kontrahenten vom 10. Dezember 2014 werden am 13. September 2015 erneut gegeneinander antreten. Dann haben die Bürgerinnen und Bürger das Wort. Denn: Dirk Glaser wird sich als parteiloser Kandidat direkt um das Bürgermeisteramt bewerben.
„Ich habe in diesen zwei Monaten unglaublich viel Zuspruch erhalten. Da sind so viele Hattinger, die mir sagen, ich müsse das einfach machen“, erzählt Dirk Glaser (56) beim Besuch in der WAZ-Redaktion. Nach Gesprächen mit der Familie und im Freundeskreis sei dann die Entscheidung gefallen. Glaser wirft den Hut in den Ring, wird seinen Antritt in den nächsten Tagen bei Bürgermeisterin Dagmar Goch offiziell erklären und damit beginnen, die für die Kandidatur notwendigen 230 Unterschriften zu sammeln.
„Ich bin ganz sicher, dass ich viel für diese Stadt erreichen kann“, findet Dirk Glaser. Und meint damit nicht nur seinen beruflichen Hintergrund als Journalist und Moderator. Sondern vor allem die sechs Jahre ab 2008, in denen er als Geschäftsführer die Südwestfalen Agentur steuerte. „Da haben wir eine Region gebildet und nach vorne gebracht, die es vorher so gar nicht gab“, umreißt Glaser sein Aufgabenfeld. 59 Bürgermeister und fünf Landräte habe er mitnehmen, mitreißen müssen, 42 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro aufgelegt. „100 Millionen Euro davon waren Fördergelder, die von Land, Bund und EU kamen. Von meinem Wissen um die Fördertöpfe könnte Hattingen gut profitieren“, sagt Glaser.
So steht denn auch die „Konsolidierung der Stadtfinanzen bei konsequenter Nutzung von Förderoptionen“ ebenso in seinem Wahlprogramm wie die „verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Kommunen“, aber auch die „Etablierung einer motivierten Stadtverwaltung im Dienst der Bürger“.
Vor den Bediensteten im Rathaus wird Dirk Glaser die Wählerinnen und Wähler motivieren müssen. Unterstützung auf dem Weg zur Bürgermeisterwahl im September habe er: „Ein Freundeskreis hilft.“ Wie er den Wahlkampf finanziert, weiß er noch nicht genau, hofft aber „auf Sponsoren und Unterstützer“. Gerne auch aus politischen Parteien.
„Die SPD hat mich nicht nominiert, das respektiere ich“, sagt Dirk Glaser. „Von anderen Parteien würde ich mich jetzt nicht mehr nominieren lassen. Ich bin ja kein Wendehals. Über Unterstützung aber freue ich mich natürlich.“