Hattingen. . Die Restaurant-Kritiker sehen acht Hattinger Betriebe weit vorn. Spitzenplatz der Gerolsteiner Bestenliste belegt Diergardts Kühler Grund, Landhäuser Wegermann und Huxel folgen.

„Der seriöse Restaurant-Kritiker gibt sich nach dem Bezahlen zu erkennen“, weiß Friedel Diergardt (63). „Dann legen sie die Karte hin und wollen den Chef sprechen.“ Mindestens fünf dieser Kritiker haben seinen Betrieb unter die Lupe genommen und für ausgezeichnet befunden. Diergardts Kühler Grund ist Hattingens Restaurant Nummer eins. Das hat der Vergleich von sieben Restaurantführern ergeben. Insgesamt acht Hattinger Restaurants haben es auf die Bestenliste geschafft.

Die Vergleichsseite „Stern-Klasse“ hat im Auftrag der Firma Gerolsteiner die führenden Restaurantführer ausgewertet und gewichtet. Herausgekommen ist eine Bestenliste. Darin sind bundesweit 4600 Top-Gastronomen aufgeführt. Darunter sind acht in Hattingen. Bundesweit ist Diergardts Haus auf Rang 955 gekommen. Vor zwei Jahren waren sie noch auf Platz 1409. In Nordrhein-Westfalen ist es Platz 135 und der Spitzenplatz in der Stadt. Auf Platz zwei und drei in Hattingen kommen das Landhaus Wegermann und das Landgasthaus Huxel.

„Wir kochen nicht für die Kritiker, sondern für unsere Gäste“ - der Satz kommt eigentlich von allen Köchen. So auch von Philipp Diergardt (32). Er soll künftig das Geschäft führen. Vater und Sohn erarbeiten das Konzept der Speisekarte. Unter den beiden Schlagworten Heimat und Leidenschaft kocht die Küchenmannschaft regionale westfälische Küche und modern mit eigenen Kreationen mit internationalem Einschlag. „Das erarbeiten wir im Team“, sagt Philipp Diergardt.

Biologische Küche

Die Nummer Zwei der Stadt, das Landhaus Wegermann, hat sich ganz der biologischen Küche verschrieben. „Wir sind das einzige von Bioland zertifizierte Restaurant in NRW“, sagt Betreiber Axel Wegermann. Die Zutaten der Gerichte müssen zu 100 Prozent aus ökologischem Anbau beziehungsweise ökologischer Haltung sein. „Wir haben 80 Zulieferbetriebe. Da laufen dann die Schweine mit den Hühnern frei auf der Wiese herum“, so Wegermann.

Wert legt er bei seinen Gerichten auch auf den Eigengeschmack der Zutaten. Keine Geschmacksverstärker, auch keine ausgefallenen Gewürze. Nur Salz und Pfeffer, das verfälsche den Geschmack nicht. „Viele Restaurant-Kritiker gehen nur nach Aussehen und Geschmack“, weiß Wegermann. Zu ihm kämen aber auch die Gäste, die aufgrund von Allergien die Geschmacksverstärker nicht vertragen können.

Mit den Kritikern haben diese Betriebe gute Erfahrung gemacht und im Team überzeugt. „Der Junior sagte, wenn der Feinschmecker kommt, bin ich entweder bei der Weinprobe oder habe frei“, erzählt Friedel Diergardt. „Ich war im Weinkeller“, ergänzt sein Sohn. Auf die gute Kritik hat er unwissentlich schon vorher angestoßen.