Hattingen. Angekündigte Doppelzuweisungen kamen nicht. Richtzahl für 2015 bleibt dennoch bei 500.
Im Dezember hatten die Zahlen dramatisch geklungen: Statt der bisher zehn Flüchtlinge pro Monat würden Hattingen jetzt 20 zugewiesen, kündigte die Bezirksregierung der örtlichen Sozialverwaltung an. Worauf die zu erwartende Gesamtzahl für Ende 2015 von 400 auf 500 korrigiert wurde. Damit rechnet die Stadt weiterhin, auch wenn sich die Lage vorübergehend entspannt. Zwar hat die Stadt im Januar bis zur Monatsmitte zehn weitere Asylbewerber aufgenommen. Dass sich die Zahl der Zuweisungen allerdings generell verdoppelt, glaubt Beate Schiffer aktuell nicht. Wobei sich die Situation jederzeit ändern könne, wenn etwa weitere Schiffe mit Flüchtlingen in Europa ankommen, so die Sozialdezernentin. Zurzeit reichten die bestehenden Kapazitäten zur Unterbringung der Menschen aus.
240 Plätze gab es im Herbst 2014, jetzt sind es 280. Wobei die Stadt ihre Bemühungen zur Schaffung weiterer Unterkünfte auf drei Säulen stellt: Umbau städtischer Immobilien wie der alten Feuerwache an der Friedrichstraße und des bereits als Asylherberge genutzten Hauses an der Werksstraße, Bereitstellung eines Wohncontainers für 80 Personen ebenfalls an der Werksstraße und Anmietung von privatem Wohnraum.
Was Beate Schiffer – vor allem nach Forderungen der Politik in der Dezember-Ratssitzung – wichtig ist: „Wir können in Hattingen privaten Wohnraum nicht in großem Umfang anmieten, weil es ihn hier nicht gibt. Wir sind nicht Wuppertal. Die beiden Wohnungsgenossenschaften haben kaum Leerstände und wir sind froh, dass die Stadt nach zunächst zehn inzwischen 16 Wohnungen anmieten konnte. Das zeigt aber auch: Zur Bereitstellung des Wohncontainers gibt es keine Alternative.“