Thorsten Kestner und seine Freunde feiern ins neue Jahr und sind dabei immer bereit für Einsätze nicht nur in Hattingen

„Wenn es regnet, bleiben die Irren zu Hause“, kommentiert mit Blick auf Silvester trocken Thorsten Kestner von der Paasmühle, der Pflegestation für Eulen, Greifvögel und Wasservögel. Besonders letztere werden in der Nacht zum neuen Jahr oft zu Opfern. „Die Vögel werden mit Futter angelockt und dann mit Raketen beschossen“, berichtet Kestner. Verbrennungen, abgerissene Paddel können die Folge sein. Toll fänden Vögel die Knallerei nicht, aber „es gibt keine wissenschaftliche Abhandlung darüber“, so Kestner. Vermehrt würden die Tiere möglicherweise vor Schreck bei der Silvesterknallerei vor Scheiben fliegen oder notlanden.

Acht bis zehn Engagierte sitzen in der Silvesternacht in der Paasmühle beisammen, feiern – und sind doch allzeit bereit. „Denn wir wollen immer mit mehreren Wagen zu verschiedenen Einsätzen fahren können.“ Wie oft in der Nacht angerufen wird, das variiert von Jahr zu Jahr. „Manchmal sind es 15 Einsätze, manchmal keiner“, erzählt Kestner. Nicht nur in Hattingen ist er dann unterwegs. Das Team sammelt auch verletzte Vögel in Köln, Düsseldorf, Essen, Bochum ein. Mancher Anruf kommt auch am Neujahrstag. „Das sind eben die, die nachts nicht gesehen und gefunden werden.“

Einen Tipp hat Kestner für den Fall, dass ein Vogel vor eine Fensterscheibe fliegt: „Man sollte ihn ruhig und dunkel setzen, denn es ist ja dann Nacht. Er hat wahrscheinlich ein Schädel-Hirn-Trauma. Wichtig ist, dass man einen Karton nimmt, also etwas Glattwandiges, keinen Wellensittichkäfig. Löcher nicht vergessen. Ja, und dann muss man morgens mal gucken, was ist.“

Spenden für seine Arbeit kann der Verein immer brauchen:: Informationen auf www. paasmühle.de.