Hattingen. Im Stadtteil, der in den vergangenen Jahren am meisten gewachsen ist, arbeiten vor allem die Vereine immer wieder miteinander an Problem-Lösungen.

Spricht man mit Orts-Bürgermeisterin Marlis Fry über Holthausen, wird eines ganz schnell deutlich: Die Holthauser sind stolz auf ihr Dorf. Stolz, dass ihr Stadtteil in den vergangenen 15 Jahren so gewachsen ist, gerade auch mit jungen Familien; stolz, dass sie untereinander zusammenhalten und auf diese Art das eine oder andere Problem gemeinsam aus dem Weg räumen. Holthausen glänzt Ende des Jahres 2014 durch Gemeinschaft.

5917 waren Ende des vergangenen Jahres als Holthauser gemeldet; inzwischen so viele, dass der Stadtrat vor knapp fünf Jahren entschieden hat, dass es eine eigene Orts-Bürgermeisterin gibt. Marlis Fry eben, zuvor hat Dieter Oxfort (Blankenstein, Welper) den Bereich mitbetreut. „Dadurch habe ich sehr viele Kontakte im Ort“, sagt sie. „Und wenn ich die Rückmeldungen so betrachte, die ich immer wieder bekomme, sind die Menschen mit ihrem Wohnort zufrieden.“

Dass nur die wenigsten in Hattingen oder gar in Holthausen arbeiten, weiß sie. Dabei gibt es mit der Reha-Klinik sogar einen der größten Arbeitgeber der Stadt vor Ort. Was fehlt: ein Geschäftshaus mit Arzt und Café im Bereich des Heinz-Wittpoth-Platzes. „Das haben wir uns gewünscht, aber es ließ sich noch nicht realisieren.“

Auch ein neues Gebäude für den Bürgertreff wäre dringend vonnöten. Awo, der Schachverein und die Musikgruppe Quodlibet teilen sich die Räumlichkeiten mit der Ganztagsbetreuung der Grundschule. Seit drei Jahren wird diskutiert, auch über eine Lösung in Verbindung mit dem Jugendtreff in der Behrenbeck, am Ende scheitern viele Gedankenspiele an den fehlenden Finanzmitteln. Marlis Fry: „In der vergangenen Zeit wurde viel in Eigenregie ausgebessert und angeschoben. Das zeigt, wie eng die Vereine zusammenstehen.“

Organisiert sind sie im Ring Holthauser Vereine. Eins der jüngsten Mitglieder ist die DJK Märkisch Hattingen, die erst vor einem Jahr mit der Fußball-Abteilung von der Waldstraße auf den Ascheplatz In der Behrenbeck gezogen ist. „Wir versuchen, uns zu integrieren, wurden auch gleich gut aufgenommen“, sagt Abteilungsleiter Thomas Behling. „Und sportlich läuft es sowieso gut – unsere erste Se­nioren-Mannschaft hat auf dem Platz noch kein Pflichtspiel verloren, auch im Abstiegsjahr nicht.“ Man wolle aber vor allem für Kinder eine Anlaufstelle sein.

Unterdessen prüft der Verein nach wie vor die Möglichkeit, den Sportplatz, auf dem auch der FC Sandzak spielt, in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln.