Hattingen. Marco Szypniewskis Crêpe-Hütte ist die schönste des Weihnachtsmarktes. Das hat am Donnerstag die Jury entschieden, zu der auch die WAZ gehörte.
Ware in die Hütte und fertig – das ist nichts für Marco Szypniewski (44). Für die richtige Deko seiner Crêpe-Hütte stieg er in den Keller, schleppte einen offenen Holzbuffetschrank hoch, brach sogar einem Nikolaus die Stahlbeine, damit er neben den Kunstbäumen auf dem Dach sitzen kann.
Seine Hütte ist von der Jury aus Vertretern von Hattingen Marketing, der WAZ-Lokalredaktion und Stadtspiegel in diesem Jahr als die schönste des nostalgischen Weihnachtsmarktes ausgewählt worden. „Ich bin im Glück“, freut sich der Kölner, der in seiner Heimatstadt seinen Frozen Joghurt Laden gerade für die Winterzeit schließen will und immer wieder gern nach Hattingen kommt. Seit 1992 ist er dabei – kam erst mit Mandeln. Jetzt sind es seit zwei Jahren Crêpes, die er am Obermarkt zubereitet. Die sind bei ihm u.a. auch mit Pistazien-Crunch, Pflaumenmus plus Marzipan und Rum oder aber mit Zitronenrührkuchencrême zu haben. „Teils habe ich Toppings vom Frozen Joghurt übernommen“, verrät er.
Auf dem Schrank steht eine Rose, über ihm hängt ein nachgemachter Kristallleuchter, Kugeln und Sterne baumeln von der Decke, zwischen den weißen Porzellanschalen, deren Inhalt auf schwarzen Täfelchen vermerkt ist, stehen singende Engel, zwei Nussknacker flankieren die Auslage. Neben der Bude steht ein weiterer Nikolaus. Oder Weihnachtsmann – nach Gusto. „Der wird bestimmt 35 Mal am Tag fotografiert.“
Den Tannenbäume neben der Bude und der Girlande am Dachfirst hat Szypniewski Kunstschnee verpasst. Das harmoniert am gestrigen Donnerstag gut mit der an die Laterne gebundenen – leider ungeschmückten – Tanne: Der Hagel hat sich unter ihr gesammelt, mutet an wie Schnee. Dem an einer Hütte hochkletternde Weihnachtsmann baumelt die Hose nass um die Beine. Und mit Geduld beseitigen auf dem französischen Markt im Krämersdorf die Händler die Hagelkörner zwischen den Pagodenzelten. Bunte Lichterketten winden sich blinkend um Würste. Hier hat sich in den vergangenen Tagen bei Regen schon das ein oder andere Mal fast eine Seife aufgelöst, weiß Sandra Glomb von Hattingen Marketing zu berichten – und vom ersten Wassereinbruch in eine Hütte an der Langenberger Straße. „Doch zum Glück ist unser Hüttenbauer direkt zur Stelle.“
Szypniewski mag die Atmosphäre des Weihnachtsmarktes, mag Hattingen – und seine Kunden. Für die lohnt sich auch das Dekorieren, findet er und hat an der Außenwand ein Plakat angebracht: „Wir wünschen unseren Gästen eine schöne Weihnachtszeit.“