Hattingen. Rolf Krause, langjähriger Lehrer am Rüggenweg, zum stark gefährdeten Grundschul-Verbund.

„Grundschul-Verbund vor dem Aus“, titelte die WAZ Hattingen dieser Tage über die Gemeinschaftsgrundschule Winz-Niederwenigern mit katholischem Teilstandort Nikolaus Groß – nach Ansicht von Rolf Krause (74) bedeutete dies auch „das Ende eines Jahrzehnte langen Kulturkampfes – endlich“.

Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2000 war der Nierenhofer insgesamt 36 Jahre lang Lehrer am Rüggenweg, als solcher hat er Niederwenigerns Schulgeschichte hautnah miterlebt. Der 74-Jährige erinnert sich dabei an Zeiten, in denen „die Welt in Niederwenigern noch in Ordnung war“, die evangelische und die katholische Grundschule ein friedvolles Miteinander im Ortsteil führten – in ein und demselben Gebäude. Als dann 1978 indes die Winzermarkschule aufgrund zu geringer Schülerzahlen aufgelöst und mit der evangelischen Grundschule Niederwenigern zu einer Gemeinschaftgrundschule am Rüggenweg vereinigt wurde, „kam ein Konkurrenzkampf um die katholischen Schüler auf – mit oft unschönen Werbemaßnahmen von außen“, sagt Krause (der die Winzermarkschule von 1976 bis 1978 kommissarisch leitete). Eltern seien vor der Anmeldung teils massiv bedrängt worden, erzählt er.

Rolf Krause betont: Die zwei Kollegien am Rüggenweg hätten sich trotz allem gut verstanden, „wir bewohnten auch ein gemeinsames Lehrerzimmer“. Ein Aus des Grundschul-Verbundes – wie es die Verwaltung der Politik in der ersten Jahreshälfte 2015 vorschlagen will – signalisiere nun auch nach außen: Hier ist eine Schule für alle Kinder aus Niederwenigern (und aus Niederbonsfeld und der Winzermark).

Recht verstehen konnte der Protestant den „Kampf um die katholischen Kinder“ dabei persönlich nie. Zumal, wie er betont, ja auch an der Gemeinschaftsgrundschule seit deren Anfängen katholischer Religionsunterricht erteilt werde.

Einen Wunsch, sollte die Gemeinschaft-Grundschule am Rüggenweg bald tatsächlich ihren katholischen Teilstandort verlieren, hat er aber: „Nennt die neue Schule Nikolaus-Groß-Gemeinschaftsgrundschule. Das sollte das kleine Niederwenigern seinem großen Sohn Nikolaus Groß schuldig sein.“