Hattingen. Trotz baldiger gesetzlicher Einführung des Landes NRW gibt es keinen Bedarf.
„Die Hattinger Jugendfeuerwehr ist mit rund 60 Mitgliedern gut aufgestellt und ausgelastet“ – so lautet die positive Bilanz des Stadtjugendfeuerwehrwartes Jens Herkströter über das Jahr 2014. Das bedeutet auch, dass es eine Absicherung für den Nachwuchs im aktiven Dienst gibt, da „eine Quote von 80 Prozent der Jugend später dorthin wechselt“, weiß Jens Herkströter.
Trotzdem gibt es für Kinder unter zehn Jahren in Hattingen noch keine Kinderfeuerwehrabteilung, obwohl das Land NRW noch zum Jahresende diese Institution offiziell einführen will. In einigen Städten, auch im Ennepe-Ruhr-Kreis, gibt es bereits Feuerwehrabteilungen für Kinder ab dem sechsten Lebensjahr. Diese sind allerdings auf freiwilliger Basis ohne den nötigen Versicherungsschutz aufgebaut.
„Die Kinderfeuerwehr ist eine Vorstufe zur Jugendfeuerwehr, bei der sich den Themen Feuer und Wasser mit vielen spielerischen Aktionen genähert wird“, erklärt Jens Herkströter. In Hattingen gebe es aktuell aber so gut wie keinen Bedarf dafür. Nur vereinzelt wollen Kinder im Alter von acht oder neun Jahren die Jugendfeuerwehr kennenlernen. Für diesen Fall werden häufig Schnupperangebote veranstaltet, die die Zeit bis zum Eintrittsalter überbrücken. „Das Problem ist auch, dass die Ausrüstung für Übungen nicht auf Kinder ausgerichtet ist und sich die Kinderfeuerwehr deshalb eher auf ein Freizeitangebot beschränkt“, so der Stadtjugendfeuerwehrwart.
Trotzdem zeigt sich Jens Herkströter offen für kommende Entwicklungen der Landespolitik: „Wir werden auf die Erfahrungswerte anderer Städte blicken und die Nachfrage in Hattingen im Auge behalten.“