Hattingen. Parteien wollen Machbarkeit prüfen lassen.

Überraschender Vorstoß im Stadtentwicklungsausschuss: Sowohl die CDU- als auch die SPD-Fraktion wollen noch einmal prüfen lassen, ob es nicht doch möglich ist, einen Supermarkt in Bredenscheid zu platzieren. Bis zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im Dezember soll die Verwaltung ermitteln, wie hoch der Finanzaufwand ist, den Masterplan Einzelhandel für die Stadt zu überarbeiten.

Die Christdemokraten wollten die Stadtverwaltung zunächst schon am Dienstagabend damit beauftragen, nach einer geeigneten Fläche für einen Lebensmittelmarkt im grünen Stadtteil zu suchen. Die Sozialdemokraten hatten geplant, das Thema im Wirtschaftsförderungsausschuss am heutigen Donnerstag anzubringen. Die beiden Parteien sehen dringenden Bedarf, für den Stadtteil etwas zu tun – und sind bereit, dafür Geld in die Hand zu nehmen.

Baudezernent Jens Hendrix stellte in der Sitzung klar, dass dies „allen Zielen des aktuellen Masterplans Einzel handel widerspricht“. Er warf „aus der hohlen Hand“ 120 000 Euro für eine Neuaufstellung in den Großen Ratssaal.

Bedenken äußerte auch Frank Staacken von den Grünen: „Zu lange haben wir schon versucht, in Bredenscheid einen Standort zu finden – entweder waren Lösungen politisch nicht gewollt, so ehrlich müssen wir sein, oder nicht machbar.“ Carsten Bäcker (SPD) unterstrich unterdessen, dass in Bredenscheid etwas passieren müsse. „Da muss Einzelhandel hin. Wir müssen uns nur fragen: Wie schädigen wir die Innenstadt nicht?“

Konkret umgehört hat sich offenbar schon die CDU. Stefan Bahr berichtete von Plänen der Rewe-Gruppe, „die Märkte bauen möchte, die eher ins Kleinteilige gehen sollen“. Will sagen: zwischen Klein (300 bis 400 Quadratmeter Verkaufsfläche) und Groß (ab 1000 Quadratmeter). Bahr: „Der Masterplan muss überarbeitet werden, so oder so, und dafür müssen wir Gelder bereitstellen.“