Hattingen. Die evangelische Kirche Winz-Baak wurde vor 50 Jahren eingeweiht. Die Jubiläumsfeierlichkeiten kamen gut an: „So macht Kirche Spaß“.

„In dieser Kirche. . .“ steht auf einem weißen Blatt im Innenraum der evangelischen Kirche Winz-Baak, Gemeindeglieder haben die drei Worte um ihre Gedanken zu diesem Gotteshaus ergänzt. In dieser Kirche, die vor 50 Jahren eingeweiht wurde „ist mein Zuhause“, hat dabei einer geschrieben, „fühle ich mich wohl und willkommen“, ein anderer. Und ein dritter bekennt, in dieser Kirche „ist es wie bei einer großen Familie“.

Und in eben dieser wurde der Jubiläumsgeburtstag nun auf sehr besondere Art und Weise gefeiert – und dies nicht allein mit einem Familiengottesdienst in der übervollen Kirche vor wenigen Wochen, sondern am vergangenen Wochenende zudem mit einer tollen Party. Das Gemeindehaus an der Schützstraße verwandelte sich dabei in einen riesigen Tanzsaal – mit zwei Bühnen für Jung und Alt. In der Kirche erlebten die mehreren 100 Festbesucher derweil eine von den Hattingern Roger Schlender und Mike Thelen konzipierte Lasershow. Zu hymnischen Melodien ebenso wie zu Techno-Rhythmen.

Dass die Gemeindeglieder durch diese Veranstaltung „den spirituellen Raum Kirche einmal auf ganz andere Weise erleben konnten“, sei ein wichtiges Anliegen dieser Lasershow gewesen, erklärte Bodo Steinhauer, der Pfarrer der Gemeinde (zusammen mit Birgit Crone). Die Reaktionen sprechen für sich. So etwa posteten Festbesucher auf Facebook: „Mega geil“, „ein toller Abend“. Oder auch: „So macht Kirche Spaß.“

Dass Kirche das „vielgestaltige menschliche Zusammenleben nicht reduziert auf wenige Themen“, wie Pfarrer Steinhauer es ausdrückt, ist den Verantwortlichen in Winz-Baak allerdings schon lange ein besonderes Anliegen. Und eben dieses gab nicht zuletzt auch den Anstoß zur Umgestaltung des Innenraumes der achteckigen Kirche im Jahre 2002. Mit Hilfe der beiden Architekten Gido Hülsmann und Dirk Boländer sowie dank zahlreicher ehrenamtlicher Helfer aus der rund 3300 Glieder großen Gemeinde wurde damals aus der in dunklen Brauntönen gestalteten Kirche, in der Pfarrer und Gemeinde einander frontal gegenübersaßen bzw. -standen, ein zeitgemäß gestalteter Innenraum: Die Bänke für die Gemeinde sind nun um den neuen, auf einem einstufigen Podest stehenden Altarraum herum angeordnet. Helle Farben, ein Oberlichtband und das gefaltete Zeltdach verströmen ebenso Offenheit wie die hinter dem Altar frei stehende Wandscheibe mit modernem Kreuz.

Eine „einladende Kraft“, findet Bodo Steinhauer, gehe von dieser Kirche aus. Oder, wie ein Anonymus aufgeschrieben hat: „In dieser Kirche . . . ist alles anders.“ Nicht nur bei der Lasershow.