Hattingen. Zu St. Martin gibt es beide Varianten des Hefegebäcks. Bei den Hattinger Laternenumzügen werden vor allem Brezeln verteilt. Bäckereien bieten Auswahl.

Am Dienstag wurde der heilige Martin gefeiert. In Erinnerung an seine Geschichte fanden in den vergangenen Tagen bereits Martinsumzüge statt, andere folgen noch. Dabei wird traditionell Gebäck verteilt – nämlich entweder Stutenkerle oder Brezeln. Die WAZ hat erkundet, welche Leckerei in Hattingen die Nase vorn hat.

Bei den Martinsumzügen in den Gemeinden St. Mauritius und St. Engelbert gab es schon immer die Brezeln. „Für uns gehören sie zu St. Martin. Der Stutenkerl ist ein Nikolausartikel, man kauft ihn am morgen des Nikolaustages frisch vom Bäcker“, erklärt Thomas Schöler, Organisator des Martinsumzuges in Niederwenigern. Die Einnahmen aus dem Brezelverkauf, den dort die Pfadfinder in die Hand nehmen, kommen übrigens der Aktion 100 000 zugute.

Stutenkerle auf Elternwunsch

Auch bei anderen Martinsumzügen gewinnen die Brezeln gegen den Stutenkerl. Etwa bei dem der St. Franziskusschule. Dort sind sie genauso Tradition wie bei der Kita Heilig Geist in Winz-Baak. Seit vielen Jahren werden dort die Doppelkringel verteilt.

Nicht so in Welper. Beim Umzug des Familienzentrums Arche Noah am gestrigen Dienstag gab es für die Kinder ausschließlich jede Menge Stutenkerle. Denn die sind dort wiederum Tradition und von den Kindern und Eltern ausdrücklich erwünscht – das stellte sich heraus, als es in einem Jahr mal nur Brezeln gab. Seitdem gibt es auch keine Wahl mehr.

Bäckereien bieten beide Varianten

Die Wahl haben die Hattinger aber an anderer Stelle. In den Bäckereien der Innenstadt zielt das Angebot an einigen Stellen in beide Richtungen. Aber nicht überall gibt es Stutenkerle. Die Backwarenkette Backwerk bietet beispielsweise gar keine an. Auch in der Bäckerei Schickentanz am Gelinde gab es noch keine Stutenkerle. Sie werden dort erst angeboten, wenn Nikolaus bevor steht. Denn dann sind sie bei den Kunden beliebter, so die Erfahrung in der Bäckerei. Zu St. Martin sind vor allem Brezeln nachgefragt, auch in der süßen Variante.

In anderen Bäckereien hat m,an andere Erfahrungen gemacht – deshalb werden dort schon jetzt die Weckmänner angeboten. Zum Beispiel bei Back Bord, Kamps oder Löscher. „Es kommt vermutlich auf die persönliche Geschmacksrichtung an. Die einen bevorzugen Brezeln, die anderen Stutenkerle. Der Teig ist aber derselbe und beides wird gekauft“, sagt eine Verkäuferin der Bäckerei Löscher.

Ein weiterer Grund, warum sich Brezeln gegen Stutenkerle durchsetzen, sind die Kosten. In der Regel greift der Kunde für den Stutenkerl tiefer in den Geldbeutel.