Hattingen. Svenja Petry von der Tanzschule Dance Inn tauscht Kölle Alaaf gegen Holti Holau. Prinz Manuel Pester hatte bisher nicht viel mit Karneval zu tun - und ist gespannt.

Das Kölle Alaaf muss sie tauschen gegen Holti Holau: Aber das wird Svenja I. gelingen. Hattingen bekommt eine waschechte Kölnerin als Karnevalsprinzessin. Bürgerlich heißt sie Svenja Petry (30) und ist Inhaberin der Tanzschule Dance Inn in Hattingen. Traumhaft für die Ruhrstadt – und ein Traum für sie: Denn sie wollte immer schon Karnevalsprinzessin werden. Und schwärmt inzwischen von Hattingen als „meinem kleinen Köln“.

Dabei begann alles ganz harmlos. „Ich suchte eine neue Trainerin für die Tanzmariechen, kannte Svenja. Irgendwann habe ich gedacht, ich gehe mal rein und frag“, sagt Thomas Kohl vom Verein Aktivenkreis Holthauser Rosenmontagszug. Svenja Petry war sofort bereit. „Irgendwann habe ich gesagt, wir könnten auch eine Karnevalsprinzessin brauchen“, so Kohl. Und hatte sie damit auch schon gefunden. „Für mich schließt sich ein Kreis“, verrät Svenja Petry. Denn mit elf Jahren fing sie auf dem Kölner Karnevalszug eine Manner-Schnitte (Neapolitaner Schnitte) mit Tanzgutschein. Den löste sie ein, entdeckte so ihre Tanzleidenschaft. Die wiederum brachte sie 2007 nach Hattingen ins Dance Inn – wo sie jetzt zurück zum Karneval findet. „Bei Manner in Wien habe ich schon angerufen, die schicken Waffeln für den Zug.“

Fehlte nur noch der Prinz. Den suchte sich die künftige Svenja I. selbst im Bekanntenkreis. Schon lange ist sie mit Manuel Pester (36) befreundet, der eine Versicherungsagentur in Witten betreibt. „Ich bin offen für alles.“ Karneval erlebte der Sprockhöveler in Münster und Nijmegen -- und ein Mal den Kölner Karnevalszug.

Dem Prinzenpaar ist das Motto wichtig: „Mit Freunden zieh’n wir Hand in Hand, lächelnd durch das Holti-Land.“ Ein Lächeln könne jeder spenden. „Das ist eine unterschätzte und vernachlässigte Geste“, findet Svenja Petry. Darum wollen beide den Krankenhaus-Clown-Verein Rote Nasen unterstützen – neben der Hattinger Tafel und der Lebenshilfe Hattingen.

Den Holthauser Rosenmontagszug kennen die künftigen Regenten noch nicht. „Ich war dazu mal eingeladen. Aber ich bin bislang über die Karnevalstage immer wieder bei meiner Mutter in Köln eingezogen“, so Svenja Petry. Die sei enttäuscht gewesen, dass ihre Tochter im kommenden Jahr nicht nach Köln reist. „Dafür kommt sie nach Hattingen und fährt auf dem Wagen mit“, freut sich die künftige Lieblichkeit. Und bis dahin wird auch der künftigen Hoheit Manuel I. „Holti Holau“ in Fleisch und Blut übergegangen sein.