Der Gladbecker Harald Landgraf hat mit 40 seinen ersten Roman veröffentlicht. Schon vor 14 Jahren hatte er die Idee dazu.

Harald Landgraf ist ein Ur-Gladbecker, der aus familiären Gründen seit drei Jahren in Dortmund wohnt. Jetzt hat der 40-Jährige, der an der Uni/Gesamthochschule Essen Germanistik und Kunstwissenschaften studierte, seinen ersten Roman veröffentlicht. Es handelt sich um einen Psychothriller: „Rogalla Tunes” ist im Eigenverlag als „book on demand” erschienen und entführt den Leser in die hypothetische Stadt Bay City. Für die WAZ sprach Redakteur Michael Bresgott mit dem Autor über sein Werk.

Herr Landgraf, ist mit der Veröffentlichung dieses Romas ein Lebenstraum für Sie in Erfüllung gegangen?

Harald Landgraf: Ich mag diesen Begriff Lebenstraum eigentlich nicht so gern. Die Idee

zu diesem Buch hatte ich bereits vor 14 Jahren; das war übrigens in Hellenbroichs Keller. Das Buchprojekt habe ich damals dort auf einem kleinen Kellner-Block skizziert.

14 Jahre – eine lange Zeit bis zur Buch-Veröffentlichung. . .

Landgraf: Ich habe zwischendurch immer wieder an dem Buch geschrieben; dann habe ich aber auch mal wieder Pausen gemacht.

Sie entführen den Leser in die Stadtwelt von Bay City. Gleich zu Beginn erscheint eine Zeitungsmeldung: „Dritte Leiche aus der Bay gefischt”. Sie haben einen durchaus blutrünstigen Roman geschrieben. . .

Landgraf: Der Serienmörder Johnny Rogalla erzählt in meinem Roman seine Geschichte aus der Ich-Perspektive. Zudem sind den 17 Kapiteln weitere Texte, so genannte Tunes, vorgeschaltet; die Bay-City-Zeitungsmeldungen runden zudem das Bild ab, das der Leser von der dortigen Stadtgesellschaft gewinnt.

Wie ein Drehbuch

Es geht um Wirklichkeitskonstruktionen

Harald Landgraf hat sich in seinem Studium literarisch mit experimenteller Lyrik und Wirklichkeits-Konstruktion befasst.

Vor diesem Hintergrund ähnelt sein jetzt vorliegender „Rogalla Tunes”-Roman durchaus einem Drehbuch – mit teils konkreten Regie-Anweisungen.

Es ist eine Stadt der Anonymität und Entfremdung, in der jeder in gewisser Weise in schuldhaftes Handeln verstrickt ist. . .

Landgraf: Ja, diese Gesellschaftsstruktur will ich dem Leser vor Augen führen. Es ist ein soziales System, aus dem es auch für Johnny Rogalla kein Entrinnen gibt.

Bay City, Johnny Rogalla, brutale Serienmorde in der anonymen Großstadt – wo bekommt man Ihr Buch, wenn man diese Story lesen will?

Landgraf: Einige Exemplare werden ab sofort bei Tümmers und in der Humboldtbuchhandlung verkauft. Lese-Interessenten können sich aber auch per E-Mail an mich persönlich wenden. Die Adresse: halala@gmx.de.

Das Buch kostet 19,90 Euro; es verfügt auch über eine ISBN-Nummer, so dass es überall im Land auf Anfrage in den Buchhandlungen zu bestellen ist.