Die WAZ berichtete in jüngster Zeit mehrfach über die beachtlichen Bemühungen des Hegerings Gladbeck, gerade den Kindern die Natur näherzubringen. In einem gemeinsamen Projekt laden der Hegering und das Regionalforstamt Ruhrgebiet (Bezirk Bottrop) regelmäßig im Spätsommer zu Waldjugendspielen ein.
Die WAZ sprach mit Gerd Tersluisen (Hegering) und Förster Markus Herber über dieses wegweisende Projekt.
WAZ: Herr Tersluisen, Sie selbst führen regelmäßig Mädchen und Jungen der Rentforter Josefschule durch Wald und Flur. Haben die Waldjugendspiele die gleiche pädagogische Absicht?
Gerd Tersluisen: Ja, wir wollen zusammen mit den Fachleuten vom Forstamt den Kindern die Natur näher bringen. Nur was ich kenne, kann ich ja auch in seinem Wert erkennen. Darauf kommt es uns an, zumal sich die Kinder ja immer weniger in der freien Natur aufhalten. Wir wollen die Freude an der Natur, aber auch das Heimatgefühl fördern.
WAZ: Herr Herber, wie viele Kinder haben Sie bei den jüngsten Waldjugendspielen in Wittringen betreut?
Markus Herber: Es waren 170 Kinder aus sieben Schulklassen, betreut vom Forstamt und von Hegering-Aktiven, darunter mit Wiebke Wolff sogar eine waschechte Jägerin. Die Mädchen und Jungen stammten aus dem 3. Jahrgang. Das ist ein hervorragendes Alter, um so ein Projekt zu starten. Die Kinder sind überaus interessiert und konzentriert bei der Sache. Regenbogenschule, Wilhelmschule, Lutherschule und Albert-Schweitzer-Schule waren mit sichtlich viel Spaß dabei.
WAZ: Wie läuft so eine Aktion konkret vor Ort ab?
Herber: Wir hatten acht Stationen im Wittringer Wald vorbereitet, wo es jeweils Wissenswertes über Tiere, Pflanzen oder etwa Nistkästen gab. Aber auch Themen wie ,Müll im Wald' oder sportliche Angebote wie das Zapfenzielwerfen zählen zu unserem Programm.
Tersluisen: Gestatten Sie mir einen kleinen Hinweis: Wir machten bei unseren Waldjugendspielen jetzt in Wittringen auf einer Parkbank alle zusammen eine kleine Pause; drumherum stießen wir dort auf jede Menge Mc-Donalds-Müll, einfach achtlos in die Landschaft und in den Wittringer Wald geworfen. Ich habe die Sachen in den dortigen Mülleimer geräumt und den Kindern ein paar Worte dazu gesagt: Naturschutz fängt bei uns selber an. Zuhause räumen wir ja auch unsere Zimmer auf. Also macht es in der Natur stets genauso! Wenn man so etwas mit Nachdruck vertritt, kommt es bei den Mädchen und Jungen auch richtig an.
WAZ: Gibt es im Jahr 2010 wieder Waldjugendspiele in Gladbeck und im Wittringer Wald?
Herber: Aber sicher. Wir bleiben am Ball. Besonders gefreut haben wir uns übrigens über das Lob von Bürgermeister Ulrich Roland, der trotz eines supervollen Terminkalenders ebenfalls in Wittringen vorbeischaute und der voll des Lobes für die Waldjugendspiele war.
Tersluisen: Ja, es ist schön, dass solche Aktivitäten auch eine solche Anerkennung finden. Das motiviert uns für die weitere Zukunft.