Gladbeck. . Gespannt erwarteten viele Gladbecker vor allem im Nordwesten des Stadtgebiets diese Entscheidung: Die Untere Immissionsschutzbehörde des Kreises Recklinghausen hat jetzt das neue Windrad in Rentfort genehmigt. Es unterscheidet sich in nur wenigen Details vom schon bestehenden Windrad in Ellinghorst.

Die Untere Immissionsschutzbehörde des Kreises Recklinghausen hat jetzt das neue Windrad in Rentfort zwischen Gewerbegebiet Wiesenbusch und Holtkampstraße genehmigt. Mit einer Einschränkung allerdings: Das Windrad dreht sich aus Lärmschutzgründen nicht in den Nachtstunden von 22 bis 6 Uhr.

Das berichtete Kreissprecher Jochem Manz am Montag auf Anfrage der WAZ. Mit Spannung erwarteten viele Gladbecker im Nordwesten des Stadtgebiets diese Entscheidung, zumal es immer wieder auch massive Bedenken gegen das Projekt gegeben hatte. Bedenken, die zuletzt im Mai bei einer CDU-Bürgerversammlung geäußert wurden.

Die in Gladbeck ansässige SL Windenergie plant das Projekt: Nabenhöhe: 103,9 Meter; Rotordurchmesser: 92 Meter; Gesamthöhe; 149,9 Meter; Leistung: 2,35 MW.

Das sind die Eckpunkte des Vorhabens: Nördlich des Gewerbeparks Wiesenbusch wird demnach ein Windrad vom Typ Enercon E-92 entstehen, das sich nur in wenigen technischen Details vom Windrad des Typs E-82 unterscheidet, das in Nähe der Voßbrinkstraße seit August 2012 in Betrieb ist.

800-Meter-Abstand zum Neubaugebiet an der Lottenstraße

Schon bei der CDU-Bürgerversammlung im Mai dieses Jahres wiesen die Planer auf das detailreiche Genehmigungsverfahren hin, das nach ihrer Einschätzung durchaus auch den Belangen eines nachhaltigen Anwohner- und Naturschutzes Rechnung trage. Der Abstand zum Baugebiet Lottenstraße betrage 800 Meter; 700 Meter Abstand sei es zu weiteren Wohnbebauungen im Nordwesten Gladbecks.

Gleichwohl gibt es bei vielen Menschen beträchtliche Bedenken gegen das Projekt. So wies bei der CDU-Diskussion ein Bewohner des Neubaugebiets Uechtmannstraße darauf hin, dass er sich bereits durch das neue Windrad auf dem Brabecker Feld (Kirchhellener Gebiet) massiv beeinträchtigt fühle.

Und Karl-Heinz Ochlast (NUR) bangt um die im Landschaftsschutzgebiet Am Holtkamp/Alt-Rentfort ansässigen schutzwürdigen Tier- und Vogelarten: Rebhuhn, Graureiher, Habicht, Sperber, Mäusebussard, Wanderfalke, Turmfalke, Kibitz, Turteltaube, Schleiereule, Steinkauz, Waldkauz, Grünspecht - und viele mehr.