Gladbeck. . Beim Besuch des „Fair Mobils“ mussten die Siebtklässler des Heisenberg-Gymnasiums gemeinsam spielerische Aufgaben lösen. Im Erlebnisparcours lösten die Schüler Aufgaben zu Teamwork, Gewaltprävention und Mobbing. Ziel des Projekttags ist ein verbessertes Klassenklima.
„Lauf! Lauf! Lauf! Stopp! Jetzt nach links!“ Nett, aber bestimmt dirigiert der zwölfjährige Robin seine Klassenkameradin Julia um die Pylonen. Julias Augen sind verbunden, sie muss sich ganz auf die Kommandos ihres Mitschülers verlassen. Nach kurzer Zeit hat sie alle Hindernisse umkurvt und den Rundlauf erfolgreich absolviert.
Das Erlebnisprojekt soll die Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb der Klasse 7C des Heisenberg-Gymnasiums besonders stärken – zwei Parallelklassen waren am Vortag an der Reihe. Erstmals ist das „Fair Mobil“ mit einem vierköpfigen Team zu Besuch. Mit freiwilligen Mentoren aus der Jahrgangsstufe 11 werden die Siebtklässler beim Erlebnis-Parcours in der Sporthalle betreut.
Teamwork und „Konfliktskyline“
„Die Schüler müssen an zehn Stationen durch Teamwork und strategisches Vorgehen verschiedene Aufgaben lösen“, erläutert Betreuer Daniel das Konzept des „Fair Mobils“. „Spiel und Bewegung sind für den Spaß an der Sache sehr wichtig“, sagt er. Beispielsweise müssen die Siebtklässler mit verbundenen Augen einen Turm aus Bauklötzen bauen oder sich zu fünft auf drei Holz-Skiern fortbewegen.
„Fair Mobil“ ist bei den Schulen sehr begehrt
Das „Fair Mobil“ ist mit zwei Fahrzeugen in ganz Nordrhein-Westfalen an fünf Tagen pro Woche im Einsatz. Es richtet sich an Schüler im Alter von 10 bis 16 Jahren. Informationen und Buchung unter 0251/97 39 322 oder unter www.miteinandern.de. Für die nächsten zwei Jahre ist das „Fair Mobil“ schon ausgebucht.
In Kleingruppen können sie aber auch persönliche Wünsche, Ängste und Probleme äußern: „Bei der ,Konfliktskyline’ bewerten die Schüler das Klassenklima und nennen Orte in der Schule, die sie mit Bedrohung oder Gewalt verbinden“, beschreibt Betreuer Daniel diese Pflichtstation. Immer wichtiger würden Stationen, die den Umgang mit neuen Medien vermitteln.
„Fair Mobil“ kommt im nächsten Jahr wieder
Nach jeder Station müssen die Siebtklässler das Erlebte aufarbeiten. „Warum hat das so gut geklappt?“, fragt Mentor Jan nach der „Skifahrt“, die Robin, Julia, Laetitia, Alex und Carlo gemeinsam in Rekordzeit absolviert haben. „Weil einer Kommandos gegeben hat und alle anderen sich daran gehalten und zusammen gearbeitet haben“, fasst Alex zusammen. Bei den Schülern komme das Projekt gut an, berichtet Robin, der es auf jeden Fall weiterempfehlen würde. „Wir halten alle zusammen und lernen uns besser kennen.“
Auch Klassenlehrerin und Mobbingbeauftragte Sybille Kucharski ist vom „Fair Mobil“ überzeugt. „Wenn sich ein Schüler in der Klasse wohl fühlt, kann er auch besser lernen“, so die Pädagogin. Im Unterricht sollen die Schüler die Möglichkeit bekommen, den Projekttag nachzuarbeiten.
Mit 250 Euro Schutzgebühr pro Tag sei der Besuch des „Fair Mobils“ zwar nicht ganz billig (im kommenden Jahr sind es 350 Euro). „Die Hälfte übernimmt aber der Förderverein“, freut sich Kucharski. „Für das kommende Jahr haben wir das ,Fair Mobil’ bereits wieder gebucht.“