„Jazz in Swinging Gladbeck“ ist mittlerweile ein feststehender Begriff. Und das vor allem durch den heimischen Jazzclub, der abermals am Sonntagmorgen zum traditionellen Jazzfrühschoppen einlud. „The Dutch All Stars Jazz Band“ aus den Niederlanden feierte dabei ein brillantes Gladbeck-Debüt.

Nein, lange standen Füße und Beine nicht still, als es im Foyer der Stadthalle sanften, gleichwohl fröhlichen Sound zu hören gab. Ein Hauch Dixieland, ein wenig New Orleans, eine Prise Swing und natürlich Boogie Boogie – beim traditionellen Frühschoppen kam jeder Jazzfan auf seine Kosten.

„The Dutch All Stars Jazzband“ gehört zu den tonangebenden Top-Jazzorchestern in den Niederlanden, die sich im Jahr 2000 unter einer besonderen Idee formierte. Für fünf Konzerte in Polen fanden die Musiker sich zusammen, die vorab alle jeweils in anderen Bands spielten. Nun stehen sie seit 14 Jahren gemeinsam auf der Bühne. Stilecht, wie es sich für die heimische Landesfarbe gehört, durfte am Sonntagmorgen auch die orangene Krawatte nicht fehlen. Und der Sound ließ sich hören: Großes Jazz-Kino.

Doch wie schafft der Jazzclub es eigentlich immer wieder hochrangige Musiker und Bands in die kleine Gladbecker Jazz-Provinz zu locken? „Gladbecks Szene ist bekannt“, betont Jazzclub-Vorsitzender Wolfgang Röken. „Die Musiker kommen gerne. Auch zu Gagen, die wir uns leisten können. Das ist nicht selbstverständlich.“ Das Erfolgsrezept des Clubs ist eine Mischung aus altbewährten und neuen Jazzformationen, die das Programm bestimmen. „Wir haben feste Gäste, die wir nicht missen wollen, probieren aber gleichzeitig Neues aus“, so Röken.

Zurück zu den Niederländern: Herausragend wurde es immer dann, wenn Bandleader Frans van Wasbeek anfing zu singen.

Untermalt von Jacques Klingmas am Kontrabass, von Schlagzeuger Frits Louwerens, vom Banjo von Jan Gombert, der Posaune von Henk van Muijen und der Klarinette von Eugène de Bruijn jazzte sich das Sextett um Kopf und Kragen.