Hartmut M. ist sauer auf die Deutsche Annington. Beim Pfingststurm Ela ist in der Dachgeschosswohnung an der Roßheidestraße, in der sein 22-jähriger Sohn Christoph wohnt, ein massiver Wasserschaden entstanden, der bis heute nicht beseitigt worden ist.
Vor vier Jahren ist der junge Mann in die Wohnung gezogen. Im Übergabeprotokoll seien damals schon Schäden festgehalten worden, sagt sein Vater, vor allem die undichte Dachluke im Badezimmer, die sichtbare Feuchtigkeitsschäden an einer Wand zur Folge hatte. Annington habe seinerzeit zugesichert, diese Mängel zu beseitigen. Passiert sei nichts.
Sturmtief Ela schließlich hat das Wohnzimmer unbewohnbar gemacht. Nach den Regenfällen habe sich „schwarzer stinkender Schimmel“ an zwei Wänden neben dem Fenster gebildet, sagt Hartmut M.. X-mal hätten sie bei Annington und der für Reparaturen zuständigen TGS angerufen, bis jemand den Schaden in Augenschein nahm.“
Ein paar Ortstermine und etliche Telefonate später sei dann endlich der Putz abgeschlagen und ein Bautrockner aufgestellt worden. „Nach der dreiwöchigen Entfeuchtung hätte eigentlich nur noch verputzt und tapeziert werden müssen. Dann wäre alles ok gewesen“, sagt der Vater. Stattdessen habe sein Sohn einen Brief der Deutschen Annington bekommen. Das Wohnungsunternehmen wirft ihm vor, er sei nicht erreichbar. Deshalb könne der Bautrockner nicht in die Wohnung gebracht werden. Annington droht, die Wohnung auf Kosten des Mieters von einem Gerichtsvollzieher öffnen zu lassen. Hartmut M.: „Das Verrückteste daran ist, dass der TGS-Projektleiter seit Wochen einen Schlüssel zur Wohnung hat.“
Seit Monaten könne sein Sohn die Wohnung jetzt schon nicht nutzen, wohne mal bei ihm, schlafe mal im Hotel, mal bei Freunden. „Er ist gezwungen, durch die Weltgeschichte zu tingeln.“
Auf WAZ-Anfrage erklärt Annington schriftlich: „Die notwendige Abdichtung des Daches ist bereits am 13. Juni erfolgt, also in der gleichen Woche, in der sich der Pfingststurm zugetragen hat. Die Folgearbeiten haben sich verzögert, weil wir zu den verabredeten Terminen, zuletzt am 7. Oktober, teilweise keinen Zutritt zu der Wohnung erhalten oder die Arbeiten nicht ausführen konnten, weil diese vom Kunden untersagt wurden bzw. kein Strom für das Trocknungsgerät zur Verfügung stand. Wir werden auch weiterhin alles dafür tun, um den Schaden nachhaltig zu beseitigen. Wir versuchen erneut, mit unserem Kunden einen passenden Termin abzustimmen und sind zuversichtlich, die Arbeiten kurzfristig abzuschließen.“