Gladbeck. . Der Zentrale Betriebshof der Stadt Gladbeck (ZBG) ist gerüstet: Wenn die Herbstblätter leise fallen, rücken Mitarbeiter mit Laubbläsern aus. Bürger können vor der eigenen Haustür fegen und Gitterboxen an den Straßen postieren. Durchschnittlich sammelt der ZBG 750 bis 800 Tonnen Laub pro Saison.
830 Tonnen Herbstlaub sammelte der hiesige Zentrale Betriebshof (ZBG) im vergangenen Jahr auf Gladbecker Terrain. „Das war unwahrscheinlich viel“, sagt Brigitte Köhler. Die ZBG-Sprecherin vergleicht: „Sonst haben wir im Durchschnitt 750 bis 800 Tonnen Laub.“ Und wie steht’s – besser gesagt: fällt’s – in dieser Saison? „Es ist ein bisschen entspannter als im Vorjahr“, meint Köhler, „wir hatten aber auch noch keinen richtigen Herbststurm.“
Bitte Laub nicht in Rinnen kehren!
Doch der ZBG ist gerüstet, wenn die Blätter zuhauf auf öffentlichen Grund rieseln. Köhler erklärt: „Wir haben an ausgewählten Standorten 417 große Container mit 1100-Litern und 97 mit 240 Litern Fassungsvermögen aufgestellt.“ Die grünen und gelben Behältnisse – gekennzeichnet mit der Aufschrift „Nur für Straßenlaub“ – sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt, bevorzugt an Einsatzorten, „wo wir sonst nicht saugen können und wo große Bäume wie Kastanien stehen.“ Wie an der Wittringer Straße und an der Johowstraße. Köhler: „Wenn wir dort mit der Kehrmaschine arbeiten würden, würden wir den Verkehr lahmlegen.“
Dickicht bleibt unberührt
Besorgte Tierschützer beruhigt Brigitte Köhler: „Wir blasen Gehwege und Straßen frei. Da wird sich kein Igel einnisten.“
Im Dickicht – wo Kleintiere ihren Unterschlupf haben – und auf Grünflächen in Parkanlagen bleibe das Herbstlaub liegen. Köhler: „Die Blätter verrotten und im Frühjahr beseitigt der ZBG die Reste.“
Nunmehr im vierten Jahr postiert der ZBG diese Tonnen. Brigitte Köhler weist ausdrücklich darauf hin: „Die Container sind nicht privat zu erwerben, und wir stellen keine weiteren mehr auf.“ Doch die Gladbecker können Laubgitter installieren und zusammengekehrtes Laub vom Gehweg dort einfüllen: „Die Kollegen vom ZBG kommen einmal in der Woche und leeren die Gitterboxen.“ Allerdings bittet Köhler zu beachten: „Die Behältnisse nicht um Bäume aufstellen – das ist nicht gut für die Baumscheiben.“ Blätter von Privatgrundstücken haben ebenfalls nichts in den „Käfigen“ zu suchen: „Dieses Laub können die Bürger entweder in die Biotonne werfen oder bei uns an der Wilhelmstraße zur Entsorgung vorbeibringen. Das kostet pro Sack 1,50 Euro.“
Wer eigenhändig heruntergefallene Blätter vor der eigenen Haustür zusammenkehrt, sollte unbedingt berücksichtigen: „Bitte nicht in die Rinnen fegen! Das Problem ist, dass Schächte verstopfen.“
In einigen Bereichen rücken ZBG-Mitarbeiter zwar mit Rechen an, um Flächen von Herbstlaub zu befreien, doch in der Regel lässt der ZBG die Laubbläser pusten. Ein anderes Vorgehen sei auf den großen Flächen, zig Straßen und Gehwegen nicht praktikabel. Köhler: „Das Laub wird auf der Kreisanlage ERA (Entsorgung Recycling Abbruch, Anmerk. d. Redaktion) an der Stollenstraße entsorgt.“
EU-Siegel kennzeichnet Gerät als lärmarm
Sie gehen Anwohnern wegen ihrer Geräusch-Entwicklung gehörig auf die Nerven; eine Studie besagt, dass sie zehnmal mehr Feinstaub aufwirbeln als es ein simpler Besen: Laubbläser. Und doch nutzen auch Privatleute diese Geräte, um der fallenden Herbstblätter Herr zu werden. Tim Deffte, Sprecher der Stadtverwaltung, erklärt zur Benutzung: „Wir richten uns nach dem Bundesgesetz.“ Demnach sei der Einsatz von Laubbläsern ganztätig von 7 bis 20 Uhr erlaubt – mit Ausnahme von sonn- und feiertags.
Allerdings: „Geräte, die nicht mit dem EU-Gütesiegel als besonders lärmarm gekennzeichnet sind, dürfen nicht von 7 bis 9 Uhr, 13 bis 15 Uhr und 17 bis 20 Uhr benutzt werden.“ Deffte stellt fest: „Die Bürger nutzen kaum noch Maschinen, die das EU-Zeichen nicht haben.“ Sicherlich: „Unsere Empfehlung ist, lieber zu Harke und Besen zu greifen – das ist gut für die Umwelt und den Tierschutz.“ Aber wenn man schon einen Laubbläser einsetzen wolle, solle man Rücksicht auf Nachbarn und Kleintiere nehmen.