Gladbeck. . Gladbecker Katholiken erleben am Caritas-Sonntag 2014 (21. September) ein Novum. Haupt- und ehrenamtliche Kräfte berichten in den Gottesdiensten von ihrer Tätigkeit in den Gemeinden. Caritasdirektor Propst André Müller und Caritasvorstand Rainer Knubben wollen für die Not vor Ort sensiblisieren.
Die deutschen Katholiken feiern Jahr für Jahr in ihren Gemeinden im September einen Caritas-Sonntag, der sich in Gottesdiensten einem Thema widmet. Die diesjährige Kampagne steht unter der Überschrift: „Weit weg ist näher als Du denkst“. Klimawandel, Flucht, Armut – am Sonntag (21. September) stehen bundesweit die Folgen der Globalisierung im Brennpunkt der katholischen Kirchengemeinden. Folgen, die auch hierzulande spürbar sind. Der Caritasverband Gladbeck rückt das Thema Not in noch greifbarere Nähe: Er stellt in den hiesigen katholischen Gottesdiensten schwerpunktmäßig einige seiner Aufgabenfelder vor. Ein „wirkliches Novum“, wie Caritasdirektor Propst André Müller und Caritasvorstand Rainer Knubben unterstreichen. Ihr Anliegen: Sie wollen auf die Caritas-Arbeit aufmerksam machen und über die Bandbreite der Tätigkeitsgebiete aufklären. Müller: „Das kann man nur schwerpunktmäßig machen!“
Hautnah berichtet
Die Arbeit der Kurberatung ist im Gottesdienst am Sonntag ab 11.15 Uhr in St. Franziskus Thema.
Weitere Themen: Sa., 17 Uhr, und So., 10 Uhr, in Herz Jesu: Behindertenhilfe; So., 11.15 Uhr, in Christus König: Behindertenhilfe; Sa., 18.15 Uhr/So., 10 Uhr, Heilig Kreuz: Café International, Schwangerschaftsberatung; So., 10 Uhr, St. Johannes: Stadtranderholung, OGS; So., 8/10 Uhr, St. Josef: Seniorenbereich; Sa., 18 Uhr und So., 11.15 Uhr/18 Uhr, St. Lamberti: Rückkehrer aus Freiwilligem Soz. Jahr/Caritasdirektor; So., 11.15 Uhr, St. Marien: Seniorenbereich.
Teams aus ehren- und hauptamtlichen Kräften berichten in den Gottesdiensten, wie sie sich konkret in den Gemeinden engagieren – „anstelle der Predigt“, so Knubben. Ein Teil der Kollekte ist für die Arbeit in Gladbeck bestimmt. Auch Lesung und Gebete seien auf das jeweilige Thema abgestimmt. Da schildern beispielsweise heute ab 18 Uhr in St. Lamberti Weihbischof Ludger Schepers und Rückkehrer aus dem Freiwilligen Sozialen Jahr im Ausland ihre Erfahrungen.
Knubben: „Es geht uns in erster Linie nicht um die zwölf Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr, sondern darum, das Bewusstsein für Bedürftige zu wecken.“ Armut ist eben nicht nur weit entfernt, sondern auch vor der eigenen Haustür. Müller macht deutlich: „Die Stadt gibt exorbitante Summen für Hilfen aus. Diese Dramatik bekommen nicht nur die Kirchen zu spüren. Wir müssen näher zusammenrücken und uns um die Nöte kümmern – alle zusammen.“ Dabei geht’s längst nicht nur um materielle Unterstützung, sondern auch um seelische Bedürfnisse und menschliche Nähe. Schließlich bedeutet die lateinische Vokabeln „caritas“ ja Nächstenliebe.
Mit knapp 1000 Mitgliedern ist der Caritasverband laut Müller der zahlenmäßig größte im Ruhrgebiet. Doch Verstärkung ist immer willkommen. So werden in den Kirchenbänken zum Caritas-Sonntag Beitrittsformulare ausliegen.