Gladbeck. . Warum es nicht mal probieren? Das meinen die Händler auf dem Wochenmarkt zu den Plänen, auch in Gladbeck einen Feierabendmarkt zu etablieren. Ein kleines Warenangebot, dazu die Möglichkeit, an einigen Ständen ein bisschen zu schlemmen. Das klingt gut in den Ohren der Händler - und der Kunden.
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie haben gerade Feierabend und wollen noch schnell in die Stadt ein paar Besorgungen machen. Und dann hätten nicht nur die Geschäfte noch geöffnet, sondern auf dem Rathausplatz könnten Sie auf dem Feierabendmarkt frisches Obst und Gemüse einkaufen oder auch einfach gemütlich zwischen den Ständen her schlendern. Ab kommendem Frühjahr soll es in Gladbeck einen Abendmarkt geben (die WAZ berichtete).
Die WAZ hörte sich auf dem Wochenmarkt am Samstagmorgen einmal um, was die Händler selbst von dieser Idee halten. „Ich bin auf jeden Fall dafür“, sagt zum Beispiel Tim Heimann (34), der mit seiner Kaffeebude eine Institution auf dem Markt ist. „Natürlich ist vieles Warengruppenabhängig, aber für mich würde sich der Feierabendmarkt lohnen“, erklärt der mobile Barista, der auf die Geselligkeit am Abend setzt. „Ich denke, dass sich diese Idee zu einem erfolgreichen Spezialitätenmarkt entwickeln könnte.“
Marktsprecher Klaus Piotrowski (54) lobt die Idee des Feierabendmarktes. „Das sollten wir auf jeden Fall ausprobieren“, fordert der Fischhändler. Ohnehin ginge der Trend hin zum Abendeinkauf. Doch hat Gladbeck das Publikum für dieses Angebot? „Das sehe ich ganz entspannt. Wir haben es noch nie versucht und so können wir diese Frage nicht beantworten.“
„Das klappt hier auch“
Der holländische Käsehändler Wim Smit (50) beobachtet schon länger, dass sich die Verkaufszeit auf dem Markt immer weiter nach hinten verschiebt. „Vor Jahren hätte auch niemand gedacht, dass Supermärkte bis in den späten Abend geöffnet haben“, gibt Smit zu bedenken. „Der Markt ist von seiner Tradition ein Mondmarkt. Es würde also passen.“ Und Smit steht nachmittags auch bei den Nachbarn in Dorsten und sagt: „Was in Dorsten funktioniert, das klappt hier auch.“
Obst- und Gemüsehändler René Malter (39) weiß, dass „die Markthändler etwas tun müssen“, wie er selber erklärt. „Es wird nicht leichter für uns. Dieses Angebot sollten wir angehen.“ Malter sagt zudem ganz klar: „Wir sollten den Markt Markt sein lassen und schauen, dass wir dieses Angebot wöchentlich auf die Beine stellen.“
„Einmal im Monat macht Sinn“
Auch die treuen Kunden würden sich über ein neues Marktangebot freuen. „Abends unter besonderem Ambiente einzukaufen wäre eine tolle Idee“, lobt Gertrude Lindemann (54).
Ihr Mann Werner (57) fügt hinzu: „Wöchentlich glaube ich nicht das sich der Aufwand lohnt. Aber einmal im Monat würde es doch Sinn machen.“