Gladbeck. Die abwechslungsreich gestaltete Abenteuerfläche am Hallenbad nähert sich ihrer Vollendung. Interaktive Spielgeräte und Handpumpen bieten Kindern Spaß und Abkühlung an heißen Tagen. Felslandschaften laden zum Klettern und Matschen ein, auch eine Lichthöhle gilt es unter dem Holzhaus zu entdecken

„Ist das ein kleiner Buddha?“, staunen Passanten über die Gestalt, die auf einem auffällig gestalteten Betonelement am Zugang des Rathausparkes thront. Obwohl noch von Bauzäunen abgesperrt, ist die neue „Fels“-Landschaft, die an der Stelle des alten Spielplatzes entsteht, schon jetzt ein besonderer Hingucker. Gladbecks Kinder dürfen sich auf einen interaktiven Wasserspielplatz freuen, der sich seiner Vollendung nähert.

Ein wichtiges Mosaikstück im Rahmen der Neugestaltung des Rathausparkes (siehe Zweittext), in dessen Planung Bürger bei öffentlichen Workshops eingebunden wurden. Der Bau des gut 500 Quadratmeter großen Spielareals kostet rund 300 000 Euro und kann mit Fördergeldern der EU und des Bundes realisiert werden.

Unter dem Felsenhaus ist eine Höhle mit drehbarer Kaleidoskop-Schnecke.
Unter dem Felsenhaus ist eine Höhle mit drehbarer Kaleidoskop-Schnecke. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool

„Die neue Fläche ist Teil des städtischen Spielplatzkonzeptes. Mit dem Ziel, dass jeder größere Platz einen anderen Schwerpunkt hat“, erklärt Stadtplaner Achim Mirosavljewitsch. An der Dorstener Straße finde man entsprechend viele Seilkonstruktionen, da hier Schwingbewegungen im Fokus liegen, an der Hunsrückstraße sind Rutschen der Kern der Planung und im Rathauspark stehen Wasser und Klettern im Vordergrund. Die jetzt entstandenen Spielelemente sind aber keine Dutzendware aus dem Katalog, sondern Unikate. Letztlich in DIN-konforme Spielgeräte von der beauftragten Arbeitsgruppe Emsland Spielgeräte, Betondesign Walerij Kollock und Konzeptdesign Gert Eussen umgesetzt. „Die Entwürfe dazu stammen aus dem Ingenieuramt der Stadt“, sagt Mirosavljewitsch. Seine leuchtenden Augen beim Erklären von Form und Funktion verraten, dass er wohl selbst maßgeblich Ideen eingebracht hat

Wasser quillt aus der Windel

Aus der Babywindel quillt das hochgepumpte Wasser in die Matsche-Spirale.l
Aus der Babywindel quillt das hochgepumpte Wasser in die Matsche-Spirale.l © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool

Wie den kleinen ‘Buddha’, der auf einem schneckenförmigen Felsen mit sich nach oben verjüngenden Feldern thront. Aus der Nähe erkennt man dann das propere Kleinkind samt Windel. Sichtbares Zeichen dafür, dass hier die kleinsten Gladbecker in den Schneckenfeldern nach Herzenslust mit Sand und Wasser matschen können. Damits schön modderig wird, muss das kühle Nass aber selbst von den Besuchern mit Handpumpen in die Höhe gefördert werden – und quillt dann aus der Windel des Babys hinab Richtung Matschefelder.

Die größeren Kids können sich gleich nebenan am Kletter- oder Rutschenfelsen vergnügen. Über eine Felstreppe geht’s hinauf zum urigen Holzhaus und über Rutschen hinab in den Sand. Entweder über die breitere Partnerrutsche, bei der weniger mutige Kinder begleitet werden können, oder über die schmalere Wasserrutsche, die via Handpumpe von den Kindern selbst befeuchtet werden muss. Ein noch nasseres Vergnügen wird in heißen Sommern die Spritzarena bieten, wo sich die Kinder über Spritzenrad oder Spritzenkanone gegenseitig abkühlen können.

„Viele der Aktionen funktionieren nur, wenn die Kinder sich partnerschaftlich organisieren, Vereinbarungen treffen und zusammen arbeiten“, so Mirosavljewitsch zum pädagogischen Konzept. „Damit wollen wir das Miteinander der Gladbecker Kinder stärken.“

Neues Wege- und Lichtkonzept

Das Gesamtpaket der Umgestaltung des Rathausparkes für rund 870 000 Euro beinhaltet auch ein neues Wege- und Lichtkonzept.

Die neue Freitreppe zum Hallenbad lädt Besucher des Rathausparkes auch zum Sitzen ein.
Die neue Freitreppe zum Hallenbad lädt Besucher des Rathausparkes auch zum Sitzen ein. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool

Bei Dunkelheit soll warmweißes Licht aus LED-Strahlern wie am Willy-Brandt-Platz die Parkwege erhellen. Um Energie zu sparen, allerdings nicht per Dauerillumination, sondern über einen Bewegungsmelder bei Annäherung gesteuert. Zudem sollen neue Beleuchtungskonzepte helfen, dass das Auge nachts nicht mehr geblendet wird, so dass im Besonderen ältere, schlechter sehende Gladbecker Stolperfallen bei Dunkelheit besser erkennen. Etwa beim Treppenaufgang vom Rathausparkplatz zur Neuen Galerie, wo Lichtbänder in den Handläufen bald für blendfreie Sicht sorgen.

Mit dem Medium Licht wollen die Stadtplaner zudem besondere Akzente im Rathauspark setzen. Die Sitzbänke werden von unten angestrahlt. Lichtlinien im Boden weisen den Weg zum Hallenbad. Am Vorplatz wird ein Lichtbogen installiert, der auch die neue Freitreppe beleuchtet. Anstatt der abweisenden, abgerissenen Frontalmauer installiert, entsteht so zurzeit ein einladender Zugang zum Schwimmvergnügen, auf dem gerne sitzend ausgeruht werden darf.

Auch die Außenhaut der Neuen Galerie wird beleuchtet, ein strahlendes Kleinod in der Nacht. Bis November soll der neue Rathauspark fertig gestellt sein.