Gladbeck. . Wilhelm Eimers und sein Co-Pilot Matthias Zenge gewannen das härteste Rennen im Gasballon. Und weil der Vereins-Startplatz des erfolgreichen Teams im Wittringer Wald in Gladbeck liegt, knallten dort jetzt auch die Sektkorken. Auf den Sieg beim härtesten Ballonrennen der Welt!

Auf dem Ballonstartplatz des Niederrheinischen Vereins für Luftschifffahrt 1902 e.V., an der Ellinghorster Straße in Wittringen, knallten jetzt die Sektkorken. Mit einem Empfang wurden die neuen Gasballon-Weltmeister Wilhelm Eimers und sein Co-Pilot Matthias Zenge geehrt. Mehr als 1410 Kilometer in 60 Stunden und 30 Minuten nonstop im Gasballon: Mit dieser Leistung und dem Gewinn des härtesten Ballonrennens der Welt sicherte sich das Team letztlich den Sieg.

Koordiniert und geleitet wurden sie dabei von ihrer Kommandozentrale in Moers, die Eimers Söhne Benjamin und Sebastian besetzten. Per Satellitentelefon hielten sie Kontakt zu ihrem Vater (64). Von der Bodenstation lieferten sie wichtige Daten über das Wetter, die Luftströmungen und über die Positionen der Konkurrenten. Der Gasballon ist gefüllt mit Wasserstoff und kann damit bis zu vier Tage und Nächte ununterbrochen in der Luft bleiben.

Damit ist er prädestiniert für das nach einem legendären amerikanischen Verleger benannten Gordon-Bennett-Rennen: Gewinner ist das Team mit der größten direkten Distanz zum Startort.

Gestartet sind die 17 Teams aus acht Nationen im südfranzösischen Vichy. Von dort ging es für alle in Richtung Mittelmeer. Dort entschieden sich elf Teilnehmer, über das Meer in Richtung Sardinen zu fahren. Auch Eimers und Zenge wählten diese Route. Denn auf dieser Strecke schienen die Bedingungen am günstigsten.

Das älteste internationale Rennen

Der Gordon-Bennett-Cup ist die älteste jährlich stattfindende internationale Ballonsportveranstaltung für Gasballone.

Initiator war 1906 der Amerikaner James Gordon Bennett Junior, der Zeitungsverleger des New York Herald.

Zugelassen sind bis zu drei Ballonteams je Nation.

Strategie ständig anpassen

Das beobachteten Eimers Söhne am Boden, die ständig Kontakt zu den Männern in der Luft hatten. „Die Kommandozentrale dient auch dazu, die Strategie während des Wettkampfes anzupassen“, erklärt Sebastian Eimers. Bedeutet: die Ballonfahrer sind immer auf dem neuesten Stand, wissen durch die Partner am Boden wie hoch sie steigen müssen, um den richtigen Wind zu erwischen.

Derweil hatten die Männer in 2800 Metern Höhe aber auch ganz eigene Sorgen. Denn der Lebensraum für das knapp drei Tage dauernde Rennen war knapp bemessen: 1,10 mal 1,25 Meter ist der Korb unter dem Ballon groß, in dem die beiden Männer um die Wette gefahren sind

„Vier Stunden am Stück schlafen ist Luxus“

„Vier Stunden am Stück zu schlafen ist Luxus und geht natürlich nur abwechselnd“, erzählt Sebastian Eimers, der weiß, wie das zeitweilige Leben im Ballonkorb ist. Das Rennen war nicht das erste der neuen Weltmeister: Nach 14 Jahren konnten sie sich mit der Landung bei Fanusa in Sizilien endlich den Sieg sichern. „Bei diesem Sport zählt die Erfahrung beim Umgang mit dem Ballon“, so Eimers. Das nächste Rennen wird 2016 in Deutschland, der Heimat des Weltmeisters, starten.