Gladbeck. . Die Entwicklung geht nicht so zügig voran wie erhofft. Für einen Abriss müssen alle Wohnungen in der Hand der dafür gegründeten Eigentümergesellschaft sein. Drei Prozent der Eigentümer sind noch nicht im Boot. Die beantragten Fördermittel gibt die Stadt nun an das Land zurück.

Das Warten auf eine positive Wende im Fall des Hochhauses Schwechater Straße 38 geht weiter: Jetzt steht fest, dass es in diesem Jahr nichts mehr wird mit dem Abriss der Rentforter Schrottimmobilie und der Neugestaltung des Areals. Noch im letzten Herbst, als die Pläne des Wittener Investors vorgestellt wurden, war man optimistisch von einer Umsetzung im Sommer 2014 ausgegangen. Baurat Martin Harter teilte im Bauausschuss jetzt jedoch mit, dass die Entwicklung langsamer voran geht als erhofft, und daher die vom Land bereit gestellten Fördermittel für den Rückbau in Höhe von rund 500 000 Euro zurückgegeben werden. Die Stadtverwaltung sieht bis Ende 2014 keine Möglichkeit, sie in Anspruch nehmen zu können.

Damit sei die finanzielle Unterstützung des Landes für das Projekt nicht verloren, so Harter. „Die Bezirksregierung sichert zu, dass, sobald der Fahrplan konkreter ist, wir erneut einen Antrag auf Fördermittel stellen können, der voraussichtlich positiv behandelt wird“. Nicht ausgeschlossen sei, dass es sogar mehr Geld geben könne. Auch der Investor sei nach wie vor im Boot, so der Baurat auf WAZ-Anfrage.

Der Fahrplan sieht nach wie vor folgendermaßen aus: Sobald die eigens zu dem Zweck gegründete Eigentümergesellschaft alle Wohnungen im Besitz hat, kann mit dem Rückbau, der zunächst den Abriss der Wohnblocks bedeuten würde, begonnen werden. Genau hier liegt der Knackpunkt. „Die dafür gegründete Gesellschaft hat 97 Prozent der Wohnungen in der Hand, drei Prozent fehlen noch“, erklärt Harter. Diese Eigentümer wollen aus einer Veräußerung ihrer Wohnungen, die an sich keinen Wert mehr haben, Kapital schlagen. Viele der 267 Wohnungen sind zuletzt für einen Euro versteigert worden.

Zwar hat die Stadt ein Rückbaugebot erlassen, mit dem Eigentümer einer Schrottimmobilie zur Duldung eines Abrisses gezwungen werden können, aber ganz so einfach ist auch das nicht. Denn auf die Stadt kämen trotzdem möglicherweise Entschädigungsforderungen zu, die sie nicht bezahlen könnte. „Aber Sinn macht das, wir haben Druck auf die Eigentümer ausgeübt und Erfolge erzielt“, sieht Harter einen Nutzen. Man ist damit auch noch nicht durch: Zurzeit lässt die Stadt sich von der DSK (Dt. Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft) beraten. Diese schätzt die Situation in Rentfort-Nord so ein: „Sie sind da schon weit gekommen“.