Natürlich gibt es vor Beschlüssen oder Wahlen in politischen Gremien mal Absprachen zwischen den Lagern. Spielräume, die zur Mehrheitsbildung genutzt werden und freilich durchaus zu diesem oder jenem Ärger bei so Überstimmten führen.
Gleichwohl gibt es moralische Grenzen, die man bei aller politischen Abgebrühtheit nicht überschreiten sollte. Das hat jetzt auch Süleyman Kosar lernen müssen, der sein Mandat niederlegte, um über die Hintertür als Ratsvertreter wieder in den Integrationsrat einzuziehen – und seiner Liste mit einem so weiteren Mandat einen Vorteil zu verschaffen.
Ein Trugschluss, denn letztlich hat Kosars taktieren der Alternative Bürger Initiative geschadet und sie geschwächt. Die lagerübergreifende Phalanx, die jetzt mit deutlicher Mehrheit auf Kontinuität und Bahtiyar Ünlütürk setzt, wird kritischer auf die Impulse von ABI achten, als es ohne Kosars Kapriolen der Fall gewesen wäre. Marcus Esser