Gladbeck. . Die aktuelle WAZ-Stadtteilwoche kommt aus dem Nordwesten Gladbecks und nimmt Rentfort-Nord in den Blick. Als eine wichtige Anlaufstelle im Stadtteil gilt das Seniorenbüro der Arbeiterwohlfahrt (AWO) an der Enfieldstraße, das seit neun Jahren Beratung und Begleitung anbietet.

Die WAZ stattete im Zuge der Stadtteilwoche dem AWO-Seniorenbüro in Rentfort-Nord eine Visite ab - und erlebte dort temperamentvolle Senioren: „Bei uns in Rentfort ist keiner künstlich, hier sind alle Bewohner echt“, erklärte Gertrud Döring (83) dem WAZ-Team. Und die Mitbewohner nickten dazu.

15 Häuser, 192 Wohnungen - so groß ist die AWO-Wohnanlage an der Enfieldstraße in Rentfort-Nord. Seit neun Jahren gibt es hier das Seniorenbüro der Arbeiterwohlfahrt, das als wichtige Anlaufstelle zur „Beratung und Begleitung der Senioren innerhalb des Stadtteils fungiert“, wie AWO-Fachbereichsleiterin Martina Waldner formuliert.

Ulrike Hauska und Karin Gerbig stehen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung; zudem gibt es ein Team engagierter Ehrenamtlicher, die bei vielen Gelegenheiten wertvolle Hilfe leisten.

14-tägliches Gedächtnistraining unter der schönen Überschrift „Top im Kopf“, wöchentliche Sitzgymnastik, monatliche Besuche in der Salzgrotte in Gelsenkirchen-Scholven, jährliches Wintergrillen, Strickgruppe, Skat-Runde, Kaffeestunde, Waffelnachmittag, Gesellschaftsspiele - die Angebots-Palette des Seniorenbüros kann sich sehen lassen. „Wir möchten ein ständiger Partner und Begleiter der Bewohner sein“, sagt Ulrike Hauska, die bereits seit sieben Jahren im Seniorenbüro tätig ist.

Einkaufshilfe seit April 2014

Seit April 2014 gibt es zudem die Einkaufshilfe. Wenige Monate zuvor hatte der „Nahkauf“ an der Schwechater Straße 38 geschlossen. Und die älteren Menschen aus dem Stadtteil standen plötzlich ohne eine schnell erreichbare Einkaufsgelegenheit da. Sie machten gegenüber der AWO, aber auch gegenüber der Stadt ihre Situation deutlich - und in Zusammenarbeit von AWO und Stadt konnte dann im April ein besonderer Service zur persönlichen Nahversorgung eingerichtet werden.

Margret Horlacher und Klaus Zimmer sind die beiden Fahrer, die die Senioren zu den Geschäfte ihrer Wahl im Gladbecker Stadtgebiet fahren. Die beiden Fahrer werden von der Stadt finanziert, die Senioren zahlen zudem pro Tour einen Beitrag von zwei Euro, um das Projekt zu finanzieren.

Als die WAZ am Seniorenbüro präsent ist, kommt gerade Hilde Steckenmesser (75) von ihrer Einkaufstour. Mit Hilfe des Fahrdienstes war sie bei einem Discounter an der Buerschen Straße in Mitte-Ost einkaufen. Ohne den Fahr-Service wäre dieser Supermarkt für sie unerreichbar. „Seht mal, was ich alles mitgebracht habe“, ruft sie ihren Mitbewohnerinnen und Nachbarinnen zu. Und die lassen sich nicht zwei Mal bitten. . .

Ja, hier herrscht eine aufgeräumte, eine gute nachbarschaftliche Stimmung. Das sehen auch Brigitta Rakitin (79), Rosi Bruschkat (77) und Gisela Jülich (68) so - und das bestätigt auch Ulrike Hauska: „Mittlerweile ist ein richtiges Netzwerk aus Mitarbeitern, Ehrenamtlichen und Senioren entstanden. Es macht viel Spaß, hier im Büro zu arbeiten und für die Senioren zur Verfügung zu stehen.“

Beim Runden Tisch mit dabei

Das Seniorenbüro hilft den Bewohnern auch bei Behördengängen oder dem Ausfüllen von Antragsformularen. Und es ist natürlich dabei, wenn der Runde Tisch im Stadtteil vier mal im Jahr tagt.

Am Samstag (30. August) ist nun wieder Stadtteilfest angesagt. Dann ist auf dem Gesamtschulgelände auch das Elisabeth-Brune-Seniorenzentrum inklusive Seniorenbüro präsent. Auch bei dieser Gelegenheit möchte man mit den Menschen im Stadtteil ins Gespräch kommen. Die Bewohnerinnen von der Enfieldstraße wollen dort natürlich auch vorbeischauen. Sie sind ja schließlich alle echt, und nicht künstlich.