An das Schicksal von 215 Zwangsarbeitern, die während der NS-Zeit in Gladbeck gearbeitet und hier gestorben sind, will die SPD-Rosenhügel am Antikriegstag (1. September) mit einer Gedenkstunde auf dem Braucker Friedhof erinnern.

„Die Erinnerung an diese Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft, Rassismus muss wachgehalten werden“, so der Vorsitzende der Rosenhügeler SPD, Andreas Dunkel. Die brutale Zwangsarbeit in der Nazi-Zeit sei in der europäischen Geschichte beispiellos. Als Zwangsarbeiter wurden ausländische Zivilisten, Kriegsgefangene, Juden, Sinti und Roma und KZ-Häftlinge eingesetzt. Einige hundert von ihnen, so Dunkel, haben hier in Gladbeck gelebt, 215 sind in Brauck beerdigt. Je niedriger ihr rassischer oder ihr politischer Status vom NS-Regime eingeschätzt wurde, desto mehr seien sie der Willkür ausgeliefert gewesen. „Die Menschen sollten durch Arbeit vernichtet werden. Ihre unzureichende, qualitativ schlechte Ernährung führte vielfach dazu, dass sie, nach einem oft über zehnstündigen Arbeitstag, einfach zusammenbrachen um anschließend elendig zu sterben.“ Ihre geschwächten Körper seie anfällig für Krankheiten wie Tuberkulose gewesen.

Untergebracht waren die meisten Zwangsarbeiter im Barackenlager. Ab 1942 verschlechterten die Bombenangriffe ihre Lebensbedingungen – viele kamen auch dabei um. „Die Betreiber der Lager waren in der Regel Unternehmen – hier bei uns zumeist die Bergwerke. Für ganz Deutschland ist von einer fünfstelligen Zahl solcher Lager auszugehen, die bisweilen bis zu 5000 Personen fassten“, erklärt Dunkel weiter. Zwangsarbeiter gehörten zum Alltagsbild: auf dem Land als Erntehelfer und Knechte, in der Stadt, in der Fabrik, im Bergwerk und auf der Straße.

Dunkel: „Auch hier bei uns in Gladbeck gab es für jedermann sichtbar Zwangsarbeiter. Sie wurden größtenteils in den Bergwerken zur Zwangsarbeit herangeholt. Verbrechen gegen die Menschlichkeit waren auch hier bei uns an der Tagesordnung. Viele von ihnen überlebten nicht.“

Mit der Gedenkstunde will die Rosenhügeler SPD gegenwärtige und zukünftige Generationen mahnen.