Gladbeck. Brauck ist ohne seine Halden heute kaum vorstellbar. Liebevoll ist auch seit langem schon von den „Braucker Alpen“ die Rede. Immerhin: Fünf der acht Gladbecker Halden bedecken weite Gebiete des Ortsteils – immerhin mehr als 100 Hektar. Drei Halden dienen seit langem der Naherholung.
Was heute zum Alltag gehört, und beste Möglichkeiten zur Naherholung bietet, nervte die Braucker viele Jahre lang. Das Kippen war über eine lange Zeit eine Belastung für den Stadtteil: Gefährlicher Lkw-Verkehr, Dreck auf den Straßen, Staub in der Luft, Lärm. Und dann wurden sie erstmal dicht gemacht und sich selbst überlassen.
Aber schließlich kam das Umdenken: Die Halde 19, an Brauckstraße und Hartmannshof auf vier Hektar gelegen, wurde ab 1972 nicht mehr beschickt. 35 Meter hoch türmt sie sich auf. Die Braucker SPD setzte sich massiv dafür ein, sie zu begrünen. Über 30 000 Bäume wurden ab 1973 gepflanzt, die Halde spielte eine Pionier-Rolle bei der Öffnung der Halden zur Naherholung. Wege und Bänke lockten erste Spaziergänger.
Ganz in der Nähe, an der Heringstraße, liegt die Halde 22, 6 Mio t Berge von Stinnes wurden hier von 1969 bis 1986 auf 22 Hektar Fläche aufgetürmt, 40 Meter hoch. Unten herum führt heute ein Radweg, oben hinauf ein Spazierweg.
Eine der größten Revier-Halden ist die Mottbruchhalde, nahe der Welheimer Straße gelegen. Schon in den 60 Jahren wurde hier gekippt, erst Ende 2013 war Schluss. 30 Mio t Berge lagern hier, von Nordstern, Consol, Hugo und Prosper. 120 Meter hoch ist sie, auf 65 Hektar Fläche „gebaut“. Über die Öffnung und Gestaltung der Halde ist noch nicht endgültig entschieden. Immerhin: Man kann seit langem am Haldenfuß entlangradeln.
Gegenüber liegen die beiden Moltke-Halden: Die kleine, unvollendete Halde Moltke II, die erst in den 70er Jahren entstand, bald aber auch nicht mehr benötigt und gestaltet wurde. Die Halde Moltke I ist seit 1971 außer Betrieb – und beschäftigt wegen Glimmbränden immer noch die RAG. Deshalb ist sie auch nicht begehbar.