Gladbeck. Lob und anerkennende Worte für die City gab es am Mittwoch am WAZ Mobil, das in der Stadtmitte auf dem Europaplatz Station machte. Das Leben in der Stadt, die Angebote in der City seien allemal gut, äußerten die Besucher. Es gab aber auch Beschwerden und kritische Anmerkungen.

„Gladbeck ist meine Stadt“, meinte Franz Koch, der auf die gut aufgestellte Gastronomie verwies, „das ist eine feine Sache.“ Der Umbau der Fußgängerzone – den wünscht er sich, dass er zügig vorüber geht. Mehr Verweilflächen wären gut, „und Brunnen, die angeschaltet sind.“

Für einen schnellen Umbau plädiert auch Elsbeth Horstmann. Sie ist nicht begeistert, weil sie wegen der Baustelle mit ihrem Rollator Umwege laufen müsse. „Und vorher sah es doch auch vernünftig aus.“

Elsbeth Horstmann wohnt seit drei Jahren an der Heinrichstraße. Die Nähe zur Innenstadt gefalle ihr: „Ich kann alles schnell erreichen. In acht Minuten bin ich hier.“ Fast jeden Tag macht sie sich auf den Weg in die City. Allerdings durchquert sie einen der Ost-Tunnel, „der voller Schmierereien ist.“

Roswitha Müller kann Elsbeth Horstmann zustimmen, auch sie ist von der Baustelle nicht begeistert: „Es ist eng und ungemütlich.“ Seit 1970 lebt Roswitha Müller in Gladbeck. Oft bummelt sie mit ihren Freundinnen durch die Innenstadt: „Wir treffen uns zum Frühstück, quatschen und gehen dann shoppen.“

Günter Mrozynski wohnt gern in Stadtmitte. „Es ist ein ruhiges Wohnen, alles ist über kurze Wege erreichbar.“ Zwar sei der Wochenmarkt geschrumpft, „aber alles, was ich brauche, bekomme ich in der City.“ Im Sommer nutze er gern die Außengastronomie, „da trifft man immer Leute, die man kennt – wunderbar!“ Auch Theo Stritzke freut sich, dass alles Wichtige, was er erreichen will, so nah liegt in der Stadt. Fast täglich komme er zum Seniorenkaffee in die Stadt, „da trifft man immer jemanden, den man kennt.“ Ihn ärgert der Gestank aus den Kanälen in der Fußgängerzone. „Das ist ganz fürchterlich.“ Wahrscheinlich sei das eine Folge des Wassersparens, „dadurch wird der Kanal zu wenig durchgespült“. Unmut wecken bei ihm auch die unzulänglichen Grünarbeiten an der Konrad-Adenauer-Allee. „Das ist doch eigentlich die Visitenkarte der Stadt.“

Das neue City-Center ist lobenswert

Alois Raspotnek wohnt im Gildendreieck, „da bin ich in ein paar Metern im Wittringer Wald und in fünf Minuten mit dem Rad in der Fußgängerzone. „Alles ist in erreichbarer Nähe. Rainer Wilhelm findet den Einzelhandel in Gladbeck-Mitte gut, auch wenn er Karstadt sowie P&C schmerzlich vermisst. Das sanierte City-Center sei lobenswert, aber dennoch fehlt ihm etwas. „Das ist alles so kümmerlich, fast sterblich, es gibt z.B. gute Restaurants, aber Kneipen fehlen, auch Tanzmöglichkeiten und mehr kulturelle Angebote.“ Gladbeck sei irgendwie anders gepolt als vergleichbare Städte, vieles sei womöglich auf den Kaufkraftverlust letzter Jahre zurückzuführen.

P&C oder ein H&M vermissen auch Jenny Prediger und ihre Mutter Helga Bergmann in der Gladbecker Innenstadt. Zum Shoppen fahren sie deswegen meist nach Buer oder ins Centro. In der City besorgen sie dann eher nur Kleinigkeiten. Die Baustelle findet Jenny Prediger nicht so schlimm: „Das ist ja alles absehbar.“

Ingeburg Ollesch kann nachvollziehen, dass Mutter Helga und Tochter Jenny zum Shoppen wegfahren: „Es fehlen die großen Geschäfte.“ Seit 80 Jahren wohnt sie in Gladbeck, in all den Jahren habe sich Stadtmitte aber nicht viel verändert. Ingeburg Ollesch trifft sich mit Freunden meist im City-Center, „zu einem Mittagessen.“ Besonders im Sommer sei sie aber auch gerne draußen: „Ich treffe Bekannte und dann möchten wir uns auch auf Bänke setzen.“ Der Marktplatz gefalle ihr nicht: „Der ist nicht schön, eher schäbig.“ Sie stößt eine Renovierung an: „Da würde ich auch 100 Euro für Spenden.“