Gladbeck. Zum zweiten Mal lud die Stadt Filmfreunde ein, zum zweiten Mal wurde das ein super Event: Angenehme Temperaturen und der Filmklassiker „Bang Boom Bang“ machten das Open-Air-Kino in der Nacht zum Samstag zur perfekten Veranstaltung.

Freitag, 1. August. Ein Sommerabend wie im Märchenbuch. Der Jovypark an der Schützenstraße wird zu einer Pilgerstätte. Zahlreiche Gladbecker ziehen per Fahrrad oder zu Fuß Richtung Stadtmitte, um sich den Kultfilm „Bang Boom Bang“ unter freien Himmel anzuschauen: Mit dabei eine Decke, wahlweise Liegestühle und das ein oder andere erfrischende Kaltgetränke.

So voll ist es auf dem grünen Areal abseits des Innenstadttrubels wohl eher selten. Und obwohl der Film noch lange nicht läuft ist die Stimmung schon gut: Gesellig, angenehm, friedlich – als würde eine große Gladbecker Familie sich zum gemeinsamen Ausflug treffen.

Noch ist es nicht ganz dunkel, doch die Plätze vor der Leinwand werden langsam rar. Das Kreativamt-Team verkauft Popcorn für den guten Zweck und Sänger Florian Nienerza läuft mit seiner Gitarre zwischen dem Open-Air-Publikum auf der Wiese herum und gibt deutschen Pop zum Besten. Der ein oder andere Sekt wird noch verteilt – dann wird gewartet.

Übrigens sind an diesem nicht nur Gladbecker da: Eva Hansmann und Anne Schnaitter aus Haslach im Kinzigtal (Baden-Württemberg) sind zu Gast bei Gladbecker Freunden und haben den entspannten Sommerabend gerne mitgenommen. „Wir kennen sowas von zuhause gar nicht“, erklärt Eva Hansmann. Und dann sagt Freundin Anne Schnaitter etwas, was die Gäste auf den umliegenden Decken kurz aufzucken lässt. „Wir kennen den Film gar nicht.“ Kopfschütteln bei den Liegenachbarn. „Aber der ist doch Kult“, so Pascal Klebedanz. „Den muss man doch kennen.“

Nein, an diesem Abend lässt sich niemand aus der Ruhe bringen. Mittlerweile ist die Sonne untergangen. Der Film müsste jetzt starten, es gibt aber einige technische Probleme. Doch auch das zaubert nur ein Schmunzeln in die Gesichter. „Das ist Gladbeck“, flachst Linda Schneider. „Wir sitzen gerne zusammen, je länger es dauert, desto besser.“

Endlich geht es dann los: Das erste Bild, Kalle Grabowskis erster Satz: „Ist der geil! Junge, ich sach Dir, da trittste nur einmal ganz vorsichtig aufs Gas, und bäääng haste die Schallmauer gebrochen!“ Im Jovypark sagt das nicht nur der Leinwandheld. Hunderte Männer sprechen hier mit, die Frauen verdrehen mit einem Lachen die Augen. Dieser Streifen ist zweifelsohne ein Ruhrpott-Klassiker, und alle warten auf diesen Satz: „Ich baller‘ in dem Coupé mit 240 über die Bahn, das ist meine Freiheit!“

Nach dem Film will kaum einer gehen, die Nacht ist einfach zu schön. „Leider gibt es dieses Event nur einmal im Jahr. Aber dadurch bleibt es auch besonders“, schwärmt Leni Krautz.

Auch Tim Deffte vom Presseamt ist mit dem Kinoabend zufrieden. „Es war absolut entspannt. Wir bitten aber die Anwohner um Entschuldigung, falls der Ton wegen der technischen Störung zu laut war.“

Hintergrund zur Open-Air-Kino-Veranstaltung

Der Jovypark war als Veranstaltungsort für das Open-Air-Kino gewählt worden, weil der Rathauspark, wo im letzten Jahr die Veranstaltung auf dem Wiese vor dem Bistro MundArt stattfand, wegen der Bauarbeiten für die Umgestaltung nicht genutzt werden kann.

Die Volksbank Ruhr Mitte hat die Veranstaltung finanziell unterstützt.