Gladbeck. . Ohne die Verlegung der Laubenkolonie „Fuhrpark“ hätte es die Kleingartenanlage Allinghof wohl nicht gegeben. Sie wurde vor einem halben Jahrhundert in Gladbeck Ost gegründet und seitdem aufgrund der großen Nachfrage erweitert. Die Schrebergärtner an der Allinghofstraße heimsten Auszeichnungen ein.
Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Das behauptet wenigstens ein englisches Sprichwort. Und auf die Anfänge des Kleingartenvereins (KGV) Allinghof bezogen behalten die Briten, weltweit bekannt als leidenschaftliche Pflanzenliebhaber, vollkommen recht. Denn ohne das Ende der Laubenkolonie „Fuhrpark“ – auf dem Areal steht heute das Heisenberg-Gymnasium – gäbe es die Anlage in Gladbeck-Ost wohl kaum. Ein halbes Jahrhundert liegt es nunmehr zurück, dass die Allinghofer ihre ersten Pflänzchen säten – und seitdem blüht und gedeiht der Verein.
Versammlung am 5. Januar 1964
Fred Kind ist seit zehn Jahren Vorsitzender des KGV Allinghof. Der 65-Jährige erzählt: „71 Gärten der Anlage Fuhrpark mussten verlegt werden. Der Bezirksvorsitzende der Kleingärtner und der damalige Bürgermeister traten in Verhandlungen und beschlossen, 30 Gärten an der ehemaligen Vestischen Straße anzulegen.“ Die Geburtsstunde der Laubenpieper an der Allinghofstraße stand bevor: Zur Gründungsversammlung trafen sich Interessierte am 5. Januar 1964 in der Gaststätte „Hansaquelle“ an der damaligen Berliner Straße – heute Voßstraße. „Zum Vorsitzenden wurde Alfred Weiß gewählt“, so Fred Kind.
Wie geplant entstanden 30 Parzellen mit Lauben im Stil „Nordpark“ – mit Flachdach, wie das älteste Gartenhaus auf dem Grundstück Nummer zwölf. „Als die Anlage fertiggestellt war, hat Oberbürgermeister Hans Wuwer sie eingeweiht“, so Kind, bis dato der achte auf dem Spitzenposten. Die Anlage florierte, die Laubenpieper spuckten nicht nur auf der eigenen Scholle in die Hände und schafften. Bereits im Jahr 1966 packten sie den Bau eines Gerätehauses an – „der Vorgänger des heutigen Vereinsheimes“. „Gemeinschaft wird bei uns groß geschrieben“, sagt Angelika Kind (66), Frau des Vorsitzenden. Und das Bemühen ums Vereinsleben trug bald Früchte.
Sitz des Bezirksverbandes
Eine Frauengruppe gründete sich, brauchte ein Refugium: Das Vereinsheim wurde errichtet. „Wir haben einen Zuschuss bekommen und bei der Sparkasse ein Darlehen aufgenommen“, berichtet Fred Kind. Unter Dach und Fach war das Projekt im Jahre 1973.
Der Vorsitzende: „Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Anlage um 13 Gärten erweitert.“ Darauf stehen Lauben im August-Wessendorf-Stil: mit Satteldach. Sämtliche 43 Parzellen an der Allinghofstraße sind 324 Quadratmeter groß. Als der Bezirksverband ein Domizil suchte, erkor er sich Allinghof aus: Das Vereinsheim wurde von 1991 bis 1993 aufgestockt, bekam ein Satteldach. Goldene und silberne Rosen des Bezirksverbandes sowie im Jahr 2004 die silberne NRW-Landesplakette zeichnen die „Allinghofer“ aus – als vorbildliche Schrebergärtner.
Geburtstagsfete mit Ehrengästen und Unterhaltung
Sonnenklar, dass der Kleingartenverein (KGV) Allinghof im Jahr seines 50-jährigen Bestehens für sein Sommerfest ein besonderes Programm auffährt. Die Party steigt am Wochenende, 2. und 3. August, an beiden Tagen jeweils ab 11 Uhr. Und stets bildet ein Frühschoppen den Auftakt. Bürgermeister Ulrich Roland sowie Vertreter der Landes- und Bezirksspitzen werden sich am ersten Festtag auf der Anlage an der Allinghofstraße 32 a ein Stelldichein geben. Die Vorsitzenden der weiteren hiesigen Kleingartenvereine sind als Ehrengäste eingeladen.
„Wir feiern unsere Jubilare am Samstag“, sagt der Allinghofer Vereinsvorsitzende Fred Kind, der um 14 Uhr das Fest offiziell für eröffnet erklärt. Kaffee und Kuchen – wie es sich zu einer Geburtstagsfete gehört – servieren die Gastgeber ab 15 Uhr.
Ein Demo-Team der Abteilung Taekwondo im PSV Gladbeck präsentiert sein Können ab etwa 16 Uhr. Wenn DJ Werner (Brosta) aus Gelsenkirchen ab 18 Uhr in Erscheinung tritt, erklingen Ohrwürmer, die Musik-Fans jüngerer und älteren Semester zum Tanzen animieren. Wer kennt sie nicht, die Songs von Andrea Berg und Helene Fischer? Da wird wohl so manch einer die Beine nicht still halten können . . . Stimmlich unterstützt wird der DJ von seiner Frau Wally.
Mädchen und Jungen sollen am Sonntag auf ihre Kosten kommen. Denn: Der KGV Allinghof hat den zweiten Partytag als Kinderfest deklariert. So wird von 14 bis 16 Uhr Clown Lucy das junge Publikum in Schwung bringen. Tanzen, Schminken, Zuckerwatte – diese Programmpunkte dürften ganz nach Kinder-Geschmack sein. Und die Augen der Jungen und Mädchen werden bestimmt glänzen, wenn gegen 16 Uhr Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge auf den Parkplatz rollen. Die Festbesucher dürfen die Autos besichtigen. Musikalische Überraschungsgäste bringen den flotten Ton auf das Fest. In der Tombola – Los: ein Euro – steckt als Hauptpreis eine Wochenend-Reise für zwei Personen.