Gladbeck. . Nies aus Essen, Borken und Recklinghausen machten sich auf den Weg zum Treff „Kotten Nie“ an der Bülser Straße, um eine Antwort auf die Frage zu bekommen: Liegen die Wurzeln unserer Familie hier im Osten Gladbecks? Eine Antwort konnten sie bei ihrem Besuch nicht bekommen. Daher bitten sie um Hilfe.

Nein, von einem idyllischen Dasein am und im Kotten Nie konnte vor Jahrhunderten ganz gewiss keine Rede sein. Dort, wo heutzutage unter uralten mächtigen Bäumen gut gelaunte Menschen im Sonnenschein Kaffee und Kuchen genießen, Kinder spielen, Boule-Fans die Kugeln rollen lassen, Kulturschaffende Kurzweil verbreiten, der malerische Bauerngarten grünt und blüht. Die Hände entspannt in den Schoß legen, das gab’s an diesem Ort nicht vor 440 Jahren, als der Hof im Vestischen Schatzzettel erwähnt wurde – der Steuerliste des 16. Jahrhunderts. Vier Reichstaler hatten die „Gladbeckerschen von der Nygen“ – später „Nie“ – anno 1574 zu berappen. Harte Arbeit bestimmte früher das Leben der Bewohner. Das ist Geschichte.

Förderverein Kotten Nie

Das Büro des Fördervereins Kotten Nie an der Bülser Straße 157 ist bis zum 14. September täglich von montags bis freitags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Montags bleibt der Kotten Nie geschlossen.

Wer sich für den Förderverein Kotten Nie und dessen Arbeit interessiert, kann sich melden unter 6 63 65 oder per E-Mail (info@kotten-nie.de).

Und vielleicht auch Familiengeschichte der älteren Herrschaften, die an diesem sonnigen Juli-Tag im Jahre 2014 auf einer Bank am einstigen Backhaus mit Bodo Dehmel eine Reise in die bäuerliche Vergangenheit der Anlage unternehmen. Schließlich war es ein langer Weg vom ehemaligen Gut zum heutigen historischen Schmuckstück, wie der Vorsitzende des Fördervereins Kotten Nie anschaulich ausführt. Aus Recklinghausen, Essen und Borken sind die Damen und Herren angereist: geborene Nies und „Angeheiratete“. Sie setzen sich hier, vor Ort an der Bülser Straße, auf die Spur ihrer Vorfahren. Wer weiß: Vielleicht waren die Gladbecker Nies ja ihre Ahnen. Möglich wäre es ja, meint Hedwig Ingenohl. Die 79-jährige, eine gebürtige Nie, lebt in Essen. Sie erzählt: „Unser Großvater hat in Buer-Bülse auf dem Bärenkamp gelebt. Da ist es ja nur ein Katzensprung hierher nach Gladbeck.“

Bitte um Hinweise

Die Idee, Ahnenforschung am Kotten zu betreiben, stammt von Doris Geeven, geb. Nie. Die 69-jährige Essenerin hatte in der Zeitung von dem Treff gelesen und Kontakt zu ihren Verwandten aufgenommen. So machte sich das Trüppchen auf den Weg nach Gladbeck: Hedwig Ingenohl, Cousine Johanna Becker (80), Johannes Nie (84), Hella Becker (76), Gisela Nie (73), Doris Geeven sowie Bernhard Kreutz (82) aus Recklinghausen, dessen Frau Ursula (81) eine gebürtige Nie ist. Allesamt waren sie das allererste Mal an diesem Ort, an dem vielleicht ihr Familienbaum anno dazumal Wurzeln schlug.

Ein eindeutiges „Ja“, dass sie nun verwandt sind mit den Gladbecker Nies, konnte auch Bodo Dehmel seinen wissbergierigen Besuchern nicht geben. Aber diese wollen weiter in der Vergangenheit grabenund bitten um Mithilfe.