Gladbeck. . Wenn der Sommer kommt, haben die Radfahrer und Fußgänger an der Konrad-Adenauer-Allee in Gladbeck stets Grund zum Ärger: In Höhe Nordpark sprießt das Unkraut direkt am Radweg derzeit wieder meterhoch. Der Landesbetrieb Straßen.NRW ist hier zuständig - doch eine Besserung ist nicht in Sicht.
Alle Jahre wieder der gleiche ärgerliche Anblick: Das Unkraut sprießt an der Konrad-Adenauer-Allee in Höhe Nordpark. Teils wächst das Grünzeug meterhoch.
Rückblick: Vor fast genau einem Jahr griff ein Gladbecker konsequent zur Selbsthilfe. Weil er nicht länger auf den an der Konrad-Adenauer-Allee zuständigen Landesbetrieb Straßen.NRW warten wollte, nahm Dr. Lothar Wanderer selbst das Werkzeug in die Hand. Als langjähriger ehrenamtlicher Platzwart beim SG Preußen, dessen Platz gleich gegenüber liegt, kennt sich Dr. Wanderer mit solchen Arbeiten ja aus. „Leider ist es jedes Jahr mit der Pflege des Straßengrüns das gleiche Problem“, sagte der Gladbecker im August 2013 mit Blick auf die Konrad-Adenauer-Allee.
Und fast genau ein Jahr später muss man feststellen: Nix hat sich hier geändert in Sachen Pflegestandard.
Immmer wieder hat sich die Stadtspitze in das Thema eingeschaltet. Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) schrieb damals nach massiven Bürgerbeschwerden an den federführenden Landesbetrieb Straßen.NRW, wies auf den erneut katastrophalen Pflegezustand an der Straße hin und bat, das Unkraut zu beseitigen. Ja, es gab sogar das städtische Angebot, dass der ZBG die Pflege gegen Kostenerstattung übernimmt. Ohne Ergebnis.
Immer wieder wächst das Unkraut meterhoch in die Höhe
Immer wieder wuchs das Unkraut meterhoch. „Man muss oft so weit in Richtung Straße ausweichen, dass es nicht auszuschließen ist, dass man vom Außenspiegel eines Fahrzeuges erwischt und verletzt wird“, klagen Radfahrer, die den Radweg gegenüber vom Nordpark oft benutzen. „Leider sind weder der Fußgängerweg noch der Fahrradweg sicher benutzbar. Straßen.NRW pflegt die Straße nicht, und von den Gärten hängen teilweise die Brombeersträucher über dem Bürgersteig“, schrieb eine WAZ-Leserin in dieser Woche an die Redaktion.
Als im Sommer 2013 nach dem Bürgermeister-Brief nichts passierte, griff Dr. Wanderer schließlich zur Selbsthilfe, schleppte das Gartenwerkzeug vom SG-Preußen-Gelände auf die andere Straßenseite und mähte zwischen der Sandstraße und der Einmündung Herderstraße das gesamte Unkraut herunter. Rund sieben Stunden dauerte diese Aktion damals.
Im Grunde ist eine solche umfangreiche Pflegeaktion auch jetzt wieder nötig - und zwar auf dem kompletten Abschnitt gegenüber vom Nordpark.
Folgen des Pfingststurmes binden Arbeitskräfte
Die WAZ fragte jetzt bei Straßen.NRW nach: Die Folgen des Pfingststurmes würden derzeit eine große Anzahl von Arbeitskräften bei Straßen.NRW binden. Das unterstreicht Sprecher Frank Hausendorf. Derzeit würden weitere Baumschnittarbeiten zur Verkehrssicherung auch auf der Konrad-Adenauer-Allee in Gladbeck vorgenommen, im Abschnitt zwischen Lange Straße und Postallee. Kräfte von Straßen.NRW würden dort die Verkehrsregelung übernehmen; und solche Maßnahmen hätten derzeit eindeutig Vorrang vor der allgemeinen Grünpflege.
Stadtspitze hat sich wiederholt an Straßen.NRW gewendet
Auch die Stadtverwaltung schickte am Dienstag eine Stellungnahme zu diesem Thema auf den Weg. Wegen des schlechten Pflegezustandes, des teilweise meterhohen Unkrauts und der damit verbundenen erheblichen Unfallgefahren auf dem Geh- und Radweg der Konrad-Adenauer-Allee habe sich Bürgermeister Ulrich Roland wiederholt an den Landesbetrieb Straßen.NRW gewendet. Die überraschende Antwort aus Bochum habe wie folgt gelautet: „Im Rahmen der regelmäßigen Streckenkontrollen werden Verkehrsgefährdungen festgestellt und beseitigt. Das von Ihnen (gemeint ist Bürgermeister Roland) erwähnte meterhohe Unkraut auf Geh- und Radwegen ist subjektiv gesehen unschön, stellt aber in den wenigsten Fällen eine Verkehrsgefahr dar.“ Da die Haushaltsmittel für den Landesstraßenbereich zudem äußerst knapp bemessen seien, könne seitens des Landesbetriebes eine weitergehende Unterhaltung nicht gewährleistet werden.
Die Stadt Gladbeck will gleichwohl in einem Gespräch mit der Abteilung „Betrieb und Verkehr“ des Landesbetriebs weiter darauf dringen, dass doch noch eine Lösung für das seit Jahren bekannte Unkraut-Problem gefunden wird.