Gladbeck. . Der Einzelhandel an der Feldhauser Straße spürt zwar seit dem Aus der Discounter weniger Laufkundschaft, hofft aber auf neue Impulse durch den Penny-Neubau. Geschäftsleute wie Traditionskaufmann Theodor Holländer halten durch und verweisen auf die Stärken des Zweckeler Einzelhandels.

Es lässt sich gut leben in Zweckel, es lässt sich aber auch noch gut einkaufen in Zweckel. „Natürlich war hier früher mehr Betrieb auf der Feldhauser Straße, aber noch immer bekommt man im Stadtteil fast alles, was man so benötigt“, sagt Friedhelm Holländer. Der Mann muss es wissen, denn er betreibt seit 1970 das gleichnamige Haushaltswarengeschäft schräg gegenüber von Herz Jesu, das sein Vater schon 1948 gegründet hat.

„Es ist schwierig geworden, vor allem, seitdem Aldi und Netto weg sind“, gesteht der 65-Jährige, „die Laufkundschaft fehlt dadurch, und das spürt man.“ Aber Holländer, der mit seinem Traditionsgeschäft aus Zweckel nicht wegzudenken ist, sieht auch Positives: Der Kreisverkehr, das Ärztehaus – beides sei ein Gewinn für Zweckel-Mitte. Außerdem wisse er, dass immer noch Leute aus anderen Stadtteilen nach Zweckel kommen, um einzukaufen.

Allerdings: Einiges fehle inzwischen in Zweckel, „früher hatten wir das komplette Sortiment hier auf der Geschäftsstraße.“ Was fehlt? Ein Drogeriemarkt würde dem Stadtteilzentrum gut tun, meint Friedhelm Holländer, der im Laden oft von seiner Frau Karla unterstützt wird. „Vielleicht im alten Netto-Markt, das würde auch Laufkundschaft zurückbringen.“ Ebenso wären ein Schuhgeschäft oder ein Geschäft für Haustierbedarf gut. Einige Leerstände gebe es ja, zuletzt machte noch ein Blumenladen zu.

Hoffnung auf neuen Supermarkt

Auf der anderen Seite gibt es, so der Zweckeler, zum Glück auch Mutige, die Neueröffnungen wagen: Etwa der neue Heib-Shop mit Bastelbedarf, Geschenk- und Fanartikel sowie Kurzwaren. Und durch den Penny-Markt, der jetzt bald einige Häuser weiter entsteht, erwartet der Kaufmann eine weitere Belebung und weitere neue Geschäfte, die hoffentlich angelockt werden, so Holländer.

Er selbst will noch einige Jahre weitermachen, „solange es die Gesundheit erlaubt“. Das Geschäft Holländer (liebevoll von vielen Zweckelern „Pötte Holländer“ genannt) ist ja auch nicht wegzudenken aus dem Stadtteil: Er hat alles oder besorgt alles, was irgendwie im Haushalt fehlt, heißt es. Wenn man etwas sucht, man findet es bestimmt bei Holländer.

Das alteingesessene Traditionsgeschäft verkauft Haushaltswaren aller Art, Geschenkartikel und nach einer Sortimentsausweitung Anfang der 80er Jahre auch Schreibwaren und Spielwaren.

Neben der Feldhauser Straße verweist Holländer auf das funktionierende kleine Einkaufszentrum am Markt mit einem gelungenen Mix der Einkaufsmöglichkeiten und dem einzigen Vollsortimenter am Platze. Zum Zweckeler Einzelhandel zählen aber auch die nicht wegzudenkenden Fachgeschäfte an Dorstener - und Beethovenstraße.

Stadt: Einzelhandel in Zweckel funktioniert

Im Vergleich zu manch anderem Stadtteil funktioniert nach Beobachtungen der städtischen Wirtschaftsförderung der örtliche Einzelhandel in Zweckel noch einigermaßen. „Dort gibt es ein relativ gutes Angebot für ein Ortsteilzentrum“, so Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck, „das spricht aber auch für die Nachfrage der Menschen in Zweckel.“

Generell sei das Angebot für den täglichen Bedarf „verbesserungsfähig“, so Breßer-Barnebeck. Deshalb habe die Stadt auch mitgewirkt, die Discounter-Ansiedlung an der Feldhauser Straße zu realisieren. Inzwischen haben die Vorbereitungen für den Bau begonnen.

Von der Realisierung erhofft sich die Wirtschaftsförderung Impulse für den gesamten Einzelhandel an der Feldhauser Straße. „Die Situation wird sich auf jeden Fall verbesser, davon bin ich überzeugt“, sagt Gladbecks oberster Wirtschaftsförderer. Es bestünden dann sich auch Chancen, dass einige Leerstände verschwinden werden.

Ob auch das Ladenlokal des ehemaligen Netto-Marktes dazu gehören wird, bleibe abzuwarten. Dass ein Drogeriemarkt die Fläche nutzen wird – die Chance hält Breßer-Barnebeck für gering. Es fehlten die heute stets für nötig gehaltenen Parkplätze. „Aber insgesamt sieht es in Zweckel ganz gut aus.“