Gladbeck. . Die Händler auf dem Wochenmarkt in Gladbeck-Zweckel klagen über zu wenige Kunden und wünschen sich mehr Vielfalt im Angebot. Mittwochs gibt es zum Beispiel kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen.
„Hier ist nichts los.“ Gabriele Schliekamp lässt den Blick schweifen. Kein Kunde in Sicht, nicht von links, nicht von rechts. Dabei geht es der Fischverkäuferin im Vergleich zu anderen Händlern auf dem Zweckeler Marktplatz noch gut: „Fisch ist hier gefragt.“ Und doch ist viel Leerlauf im Geschäft.
Am Mittwoch sind die Stände auf dem Markt übersichtlich. Neben dem Fischwagen gibt es einen Stand, der Wild- und Geflügelfleisch verkauft sowie mehrere Textilstände. „Es könnten ein paar Händler mehr sein“, findet Gabriele Schliekamp, ein Bäcker wäre gut und ein Obst- und Gemüsestand (den gibt es in Zweckel nur freitags). „Viele möchten ja auf dem Markt Obst kaufen, nicht im Discounter.“
Eine benachbarte Händlerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, ist richtiggehend sauer über die Flaute auf dem Wochenmarkt: „Wir sind hier doch nur Schausteller“, sagt sie und kündigt an, in Zweckel den Wagen nicht mehr aufzubauen. „Die Leute wollen hier nur billig, Qualität ist denen egal.“
„Die Billigläden machen viel kaputt“
Diesem Eindruck können Dorothea Zeidler und Iris Guddack nur zustimmen. „Kik und andere Billigläden machen viel kaputt“, ist Dorothea Zeidler überzeugt. Die Kette hat sich direkt am Marktplatz angesiedelt. Die Händlerinnen kommen jeden Mittwoch nach Zweckel. Seit fast 40 Jahren sind sie dem Markt treu. Zeidler verkauft Damenoberbekleidung, Guddack hat ihre Handarbeiten dabei. Warum so wenig Leute auf dem Markt einkaufen, können sie sich auch nur schwer erklären. „Eigentlich ist Zweckel gut besiedelt“, ist Zeidler überzeugt. Und Guddack stimmt zu: „Der Markt liegt gut. Es sind auch viele Parkplätze da.“
„Früher war man froh, wenn man einen Standtplatz ergattert hatte“
Aber seit etwa drei Jahren sei der Platz nicht mehr belebt. „Früher war man froh, wenn man einen Standplatz ergattert hat“, heute fehle das Publikum. Für die Verkäuferinnen ist das deprimierend.
Sie wünschen sich, dass an der Situation etwas geändert wird: „Die Stadt müsste Aktionen machen, so dass die Leute vom Markt angezogen werden. Auch der Bürgermeister sollte sich mal in Bewegung setzen und sich das hier anschauen.“