Gladbeck. . 35 Kinder und Jugendliche, vom Viertklässler bis zu 20-Jährigen, der Schola canentium St. Lamberti waren bei einem Internationalen Chortreffen in der Seine-Metropole mit von der Partie. Zum 39. Mal hatte der Chorverband Pueri Cantores diese Veranstaltung mit Chören aus aller Welt ausgerichtet.
Wie sagte doch einst der deutsche Dichter Ludwig Uhland so treffend? „Singe, wem Gesang gegeben!“ Dazu ließen sich rund 7000 Kinder und Jugendliche samt Betreuer aus aller Welt nicht lange bitten: Sie trafen sich zum 39. Internationalen Kongress des Chorverbandes Pueri Cantores in Frankreichs Hauptstadt Paris, vereinten in Gotteshäusern und in Sälen ihre Stimmen; die Chöre ließen Lieder auf Straßen und Plätzen, über und unter der Erde erschallen. Mitten unter den tausenden Teilnehmern: 35 Kinder und Jugendliche – vom Viertklässler bis zu 20-Jährigen – der Schola canentium St. Lamberti. Zehn Betreuer waren mit von der Partie, „alle aus der Gemeinde“, sagt Konrad Suttmeyer. Der Kantor ergänzt: „Einer von ihnen war unser Propst André Müller.“ Dessen Engagement wertet Suttmeyer, der bei den Sängern den Ton angibt, „als Zeichen großer Akzeptanz“.
Schwerpunkt liegt auf Kirchenmusik
Per Bus machten sich die Gladbecker auf den Weg in die Seine-Metropole. In aller Herrgottsfrühe mussten die Reisenden aus den Federn: Ihr Gefährt startete um 5 Uhr am Oberhof. Acht bis zehn Stunden Fahrt lagen vor den jungen Leuten. Zeit, sich schon einmal (gesanglich) auf vier Tage Kongress mit Gleichgesinnten, auf Galas, gemeinsame Gottesdienste und viele Glanzpunkte im Programm einzustimmen. Die Chöre geben bei den Treffen der „singenden Kinder“ gemeinsam und einzeln Konzerte. Der Schwerpunkt liegt auf der Kirchenmusik. In Paris erklang das Werk „9. Kurie“ von Thierry Escaich.
Eindrücke für Augen und Ohren
Manch einer in der Gruppe wusste schon von vorherigen (internationalen) Kongressen der Pueri Cantores, worauf er sich freuen durfte. Suttmeyer: „Als Chor waren wir schon in Köln, Würzburg und Granada.“ Rund um den Globus werden die Treffen ausgerichtet. „Der Verband hat als ein Ziel, dass Kinder der Welt singen für den Frieden der Welt und sie den Frieden der Welt aufbauen.“
Eindrücke und Erfahrungen
Daran war Saskia Kretzer bereits mehrfach beteiligt. Die 18-Jährige, die gerade am Riesener-Gymnasium ihr Abitur bestanden hat, meint: „Ich finde es immer schön, dass man neue Chöre kennenlernt und auch wiedertrifft.“ Viele Erfahrungen habe sie bei den Kongress-Besuchen sammeln können, Neues über Städte, andere Nationen und ihre Kultur erfahren. Suttmeyer: „Ein Konzert war folkloristisch geprägt.“ Da erklangen beispielsweise Stücke aus Polen, Österreich und Spanien. Besonders eindrucksvoll für die Gladbecker: die Beiträge aus Südkorea und Afrika.
Anmeldung schon im Jahr 2013
Konrad Suttmeyer: „Die Reisegruppe hat sich aus der ganzen Schola canentium St. Lamberti zusammengesetzt“ – Kinder, Teenager und junge Erwachsene.
Angemeldet hat der Kantor seine Sänger im November 2013: „Ursprünglich war die Teilnehmerzahl auf 5000 begrenzt, sie wurde dann erhöht.“
Ende des Vorjahres begannen auch die Vorbereitungen auf das Chortreffen in Paris; dafür wurde ein spezielles Notenbuch herausgegeben.
Niklas Primus, Schüler des Ratsgymnasiums, erzählt: „Wir machten dort ganz viel zusammen.“ Der 13-Jährige ist ebenfalls kein Neuling bei den Pueri-Cantores-Treffen. Er plaudert: „Wir haben auch in der Metro Lieder angestimmt.“ Und wer das Stück kannte, habe mitgesungen oder gesummt, zum Beispiel wurden Zuhörer bei „Stille Nacht“ zu Mitsingenden. Trafen sich Chöre auf der Straße, gab’s en passant ein Ständchen. Auch für Niklas war der Paris-Trip keine Premiere, so dass er Vergleiche ziehen kann. „Die Möglichkeiten der Unterkunft sind verschieden. In Granada waren wir in einem Vier-Sterne-Hotel unterbracht, in Würzburg in einer Turnhalle“, sagt er. In Paris beherbergte ein Jugendhotel den Gladbecker Chor.
Wie Niklas und Saskia werden auch der zehnjährigen Helena – außer den klanglichen Erlebnissen – die Eindrücke der Stadt unvergessen bleiben: Seine, Eiffelturm, Gotteshäuser. Die Zehnjährige, die nach den Ferien das Riesener-Gymnasium besuchen wird, dürfte also auch nicht das letzte Mal auf einem Kongress der Pueri Cantores zu hören gewesen sein.