Gladbeck. Der Hersteller von Sensoren und Steuerrungselementen ist seit zweieinhalb Jahren In Rentfort ansässig und verkauft seine Produkte weltweit. Inzwischen wurden weitere 1,1 Mio Euro in den Standort investiert und die Mitarbeiterzahl aufgestockt. „Es geht weiter voran“, so Werkleiter Ulrich Marl.

Den einen oder anderen Nachbarn hätten sie schon gern bei Lenord & Bauer an der Heinrich-Hertz-Straße. Immer noch ist der Vorzeigebetrieb mit seiner modernen Produktionsstätte das einzige Unternehmen in dem neuen Rentforter Gewerbegebiet. Zweieinhalb Jahre zieht das Oberhausener Unternehmen dort jetzt schon die Blicke auf sich – und hat bereits wieder ordentlich ins Werk investiert.

„Wir sind auf Wachstum ausgerichtet“, sagt Geschäftsführer Ulrich Marl, der als Chef der Produktion auch Werkleiter in Gladbeck ist. Für 1,1 Mio € wurde der eigene Maschinenpark ausgeweitet: zwei neue, hochmoderne Dreh- und Fräszentren wurde angeschafft, dazu ein Roboterarm zur Teilautomatisierung in der Mechanikabteilung. Aufgestockt wurde auch das Personal: Inzwischen arbeiten im Gladbecker Werk 110 Mitarbeiter, etwa zehn Prozent mehr als zum Start im Februar 2012.

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 220 Männer und Frauen. Zehn Belegschaftsmitglieder kommen übrigens direkt aus Gladbeck, dazu vier der 20 Azubis, die Lenord & Bauer ausbildet. „Wachstum heißt bei uns auch immer mehr Mitarbeiter“, so Marl.

Firma wird bald 50 Jahre alt

Das Familienunternehmen, das im nächsten Jahr 50 Jahre alt wird, produziert Sensoren, Steuerungen und Positioniersysteme, eher kleine Produkte, meistens für Maschinenbauer, aber auch für Hersteller großer und komplexer High-Tech-Produkte. Zu finden sind Lenord-&-Bauer-Teile etwa in der Schienverkehrstechnik (Züge), in Windrädern, aber auch in Werkzeug- oder Verpackungsmaschinen.

„Unsere Produkte stehen für Robustheit, trotzen Kälte, Hitze, Feuchtigkeit oder Staub“, betont Marl, der diese Produkteigenschaften mit der Historie erklärt: In den Anfängen der Firma, in den 60-er Jahren, arbeitete man viel für die Stahlindustrie. Kein Wunder, wenn das Unternehmen seine Sensoren für Schienenverkehrstechnik, ein Spitzenprodukt aus dem Hause Lenord& Bauer, weltweit verkauft – zu finden Zügen in China wie in U-Bahnen in New York. „30 % Weltmarktanteil haben wir da“, sagt der Produktionschef nicht ohne Stolz. Und bei einem anderen Spitzenprodukt, dem Drehzahlsensor für Hochgeschwindigkeitsspindeln, hält Lenord & Bauer einen Weltmarktanteil von 80 Prozent.

Lenord & Bauer änderte die Unternehmensstruktur

Wachstum will das Unternehmen auch durch den Zukauf von Unternehmen generieren. Deshalb hat man vor einigen Monaten auch die Firmenstruktur geändert und eine Holding installiert.

In dem Zusammenhang kehrte auch ein Familienmitglied zurück in die Unternehmensführung – Dr. Matthias Lenord, Sohn von Horst Lenord, einem der vier Oberhausener Firmengründer.

Insgesamt verkauft das Unternehmen 40 Prozent seiner Produkte ins Ausland – in alle EU-Länder (stark in Polen), aber nach Nordamerika, China und neuerdings nach Russland und in den Wachstumsmarkt Türkei. 28,8 Mio € Umsatz machte das Unternehmen insgesamt im vergangenen Jahr – Tendenz steigend, wie Ulrich Marl versichert.

Platz genug hat das Unternehmen am neuen Werkstandort. Marl: „Wir haben hier Flächen für acht Jahre Wachstum.“ Für die Zeit danach lässt das Grundstück Erweiterungen zu. „Wir fühlen uns ausgesprochen wohl in der Stadt.“ In Gladbeck hat Lenord & Bauer die komplette Produktion samt Lager und produktionsnaher Bereiche (Einkauf und Qualitätswesen) untergebracht. Am Stammsitz in Oberhausen (nur sieben Kilometer entfernt) sind kaufmännische Verwaltung, Produktentwicklung, Vertrieb und Marketing verblieben.

Wert legt Lenord & Bauer auf die Ausbildung eigener Nachwuchskräfte. „Das ist auch eine gesellschaftliche Aufgabe, der wir gern nachkommen“, so Marl. Die Ausbildungsquote liegt bei zehn Prozent der Belegschaft. Zum 1. August beginnen zehn neue junge Leute. Auch ein duales Studium ist über L&B möglich – in drei Studiengängen sogar, betont Marl. „Es gibt bei uns gute Chancen zur Übernahme.“