Gladbeck. . „Alegria Cantar“ - das ist der Chor der Volkshochschule Gladbeck. Die Sängerinnen und Sänger gaben jetzt ein beeindruckendes Konzert in der Christus-König-Kirche in Schultendorf - ein Auftritt zugunsten der Ausstattung von Schulen in Haiti.

Etwa 130 Zuhörer ließen sich am Sonntag in der gut gefüllten Christus-König-Kirche in Schultendorf von lateinamerikanischer Chormusik aus dem regnerischen Gladbeck entführen: Zum vierten Mal gab der Chor „Alegria Cantar“ der hiesigen Volkshochschule (VHS) ein Benefizkonzert zugunsten der Haiti-Initiative Herz Jesu/Christus König. Die Spenden kommen der Ausstattung von Schulen in dem von Naturkatastrophen gebeutelten Land in der Karibik zugute.

Chilenisches Instrumental-Ensemble

Mal temperamentvoll, mal melancholisch – mit feinem Gespür für Dynamik und Rhythmus brachte der Chor unter Leitung von Cristián Carrasco für 90 Minuten das tänzerische Flair des südamerikanischen Sommers nach Schultendorf. Begleitet wurden die etwa 25 Sängerinnen und Sänger von einem chilenischen Instrumental-Ensemble, dessen Musiker der Chilene Carrasco durch Studienkontakte gewinnen konnte.

Im ersten Teil des Konzertes wippten die Schuhspitzen der Zuhörer bei Liedern wie „Mas que nada“ und „Prende la vela“ tänzerisch mit, während die traurigen Töne von „Duerme negrito“ das Bild erschöpfter Menschen herauf beschworen, die am Lagerfeuer von der harten Feldarbeit singen.

Gänsehaut erzeugten auch die marschartigen Passagen von „Vamos mujer“, die von einem blutigen Massaker erzählen, mit dem die chilenische Regierung 1907 demonstrierende Arbeiter niederschlug. Fröhlich mischten sich dagegen die Chorstimmen bei den sauber gesungenen, fugenartigen Sequenzen von „La Fiesta de la Tirana“.

Im Mittelteil trugen Bariton Jan Lindell und Sopran Katja Slawitsch aus dem VHS-Ensemble mit klaren Stimmen jeweils ein schwungvolles Solo vor – begleitet von Askan Geisler am Piano. Anschließend vermittelten sentimental beschwingte Melodien der fünf chilenischen Musiker den Rausch durchtanzter Nächte, untermalt von Rassel, Gitarre und dem gezupften Zittern der Charango.

Höhepunkt: „Misa Criolla“

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete die kreolische Messe „Misa Criolla“ aus der Feder des Argentiniers Ariel Ramirez. Während der Chor zunächst einen samtartigen Teppich aus gesummten Tönen unter dem Tenorsolo von René Aguilar ausbreitete, fanden sich im Gloria und Sanctus alle Stimmen in einem frohlockenden Wechselspiel. Der leise Gesang des Agnus Dei beendete ein gefühlvoll vorgetragenes Konzert – eine Leistung, die das Publikum mit ausgiebigem Applaus belohnte.